Der Verkäufer von privaten Krankenversicherungen hält die Branche in Atem. Staatsanwälte ermitteln, Insider plaudern, Göker streitet alles ab. Wie aus dem Menschenfänger ein Gejagter geworden ist und warum er umsattelt.
Die folgende Szene kennen viele aus dem Film Versicherungsvertreter. Die preisgekrönte Dokumentation hat Mehmet Göker genauso berühmt wie berüchtigt gemacht. Doch dies hier spielt nicht in Kassel, wo Göker mit seiner Vertriebsmaschine MEG mit Pauken und Trompeten scheiterte. Sondern in der Türkei, wo sich Göker dem Zugriff deutscher Behörden entzogen hat.
Mehmet Göker kommt in sein Büro und schaut in die Runde. Der Gang zu seinem Reich führt vom Empfang über eine Treppe. Der Raum liegt am Ende einer Galerie. An den Wänden hängen Bilder, die Göker mit schnellen Autos oder Promis wie Günther Netzer oder Guido Westerwelle zeigen. Vor seinem Schreibtisch steht eine Couch. Darauf sitzen einige Verkäufer. Wer keinen Platz mehr abgekriegt hat, muss dahinter stehen. Dreimal am Tag gab es Besprechungen. Die Vertriebler müssen sagen, wie viele Policen sie am Tag verkaufen werden. Sind die Ziele zu niedrig angesetzt, oder verfehlen sie ihre Planung, droht Ärger.Göker mustert seine Kollegen. Dann macht er einen von ihnen zur Sau. Der Vorwurf: Er habe nicht genügend verkauft. Dabei sei der Vertrieb von privaten Krankenversicherungen doch ein Kinderspiel. Zum Beweis ruft er einen vorher ausgewählten, potenziellen Kunden an. In deutlichen Worten und lautstark nötigt er ihn, eine Police abzuschließen. Mit Erfolg. Die Mitarbeiter haben den Sinn des im rüden Ton vorgetragenen Lehrstücks verstanden. Sie trollen sich mit beschämten Gesichtern.Um den vollständigen Artikel zu lesen, klicken Sie bitte hier.