Droht dem Finanzplatz London der Exodus? Oder lässt sich der Austritt aus der EU in einen Vorteil ummünzen? Die Meinungen darüber gehen auseinander. Sicher ist nur: Viele Jobs werden zunächst einmal verschwinden.
Nach dem EU-Austrittsbeschluss Großbritanniens sind vor allem in der Finanzbranche viele nervös: London ist das mit Abstand wichtigste Finanzzentrum Europas. Doch seine Bedeutung lebt auch davon, dass internationale Fondsgesellschaften und Banken von der britischen Hauptstadt aus ihre Produkte in der ganzen EU vertreiben können, das sehen die Regeln zum europäischen Binnenmarkt vor. Doch Großbritanniens Zugang zum europäischen Binnenmarkt wird durch die Brexit-Entscheidung infrage gestellt.
Viele Großbanken hatten schon im Vorfeld angekündigt, dass sie dann Jobs an anderen Standorten innerhalb der EU verlagern wollen. Je nachdem, wen man fragt, gehen die Schätzungen über die Zahl der gefährdeten Stellen in die Zehntausende. „Innerhalb der nächsten zwölf Monate könnten 50.000 bis 70.000 Jobs aus der Finanzbranche abwandern“, zitiert das auf Finanzjobs spezialisierte Karriereportal eFinancialcareers einen Londoner Headhunter. Die ersten Einschnitte werde es schon in Kürze geben.
Für Großbritannien wäre ein Exodus der Finanzwelt ein riesiges Problem. Allein im Londoner Finanzdistrikt arbeiten 400.000 Menschen, gut zwei Millionen von ihnen arbeiten im ganzen Land. Der Beitrag des Finanzsektors zur Wirtschaftsleistung liegt bei etwa zehn Prozent. Kein anderes Land exportiert so viele Finanzdienstleistungen wie London, betont die Finanzlobby der City. Es steht für Großbritannien also viel Geld auf dem Spiel.
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