Die Bundesnetzagentur will der Deutschen Post mehr Spielraum für Portoerhöhungen geben. Damit könnten Briefe teurer werden. Allerdings haben Verbraucherschützer und Wettbewerber auch noch ein Wörtchen mitzureden.
Die Verbraucher in Deutschland müssen in den nächsten fünf Jahren mit steigenden Briefpreisen rechnen. Hintergrund ist ein Vorschlag der Bundesnetzagentur, der der Deutschen Post für die kommenden fünf Jahre mehr Spielraum für Portoerhöhungen gibt als bisher.
Die Bundesnetzagentur steckt als Regulierungsbehörde für den Briefmarkt den Rahmen ab, in dem sich Erhöhungen der Briefporti der Deutschen Post ab 2014 bewegen können. Leitplanken sollen nach dem aktuellen Vorschlag die Inflationsrate sowie Produktivitätsfortschritte der Post sein, die die Bundesnetzagentur mit 0,2 Prozent veranschlagt - und damit niedriger ansetzt als in den vergangenen Jahren. Damit könnte der Spielraum für Portoerhöhungen steigen: Das nun über fünf Jahre festgeschriebene Produktivitätsplus wird von der Bundesnetzagentur von der Inflationsrate abgezogen. Für 2014 erwarten die Wirtschaftsforschungsinstitute eine Inflationsrate von 1,9 Prozent für die Bundesrepublik.
„Die geplante Entscheidung ist Grundlage für die Festlegung der Porti der Deutschen Post AG in den nächsten fünf Jahren“, erklärte der Präsident der Bundesnetzagentur, Jochen Homann. Die Post müsse dabei mit Erhöhungen unter der Inflationsrate bleiben, unterstrich er. Der Konzern erhalte aber zugleich mehrjährige Planungssicherheit und „ausreichend Spielraum, einen leistungsfähigen Universaldienst“ aufrechtzuerhalten. „Wenn es so bliebe, haben wir einen größeren Spielraum für Preisanpassungen“, sagte ein Post-Sprecher. Die endgültige Entscheidung des Regulierers steht aber noch aus - dieser sammelt noch Reaktionen von Wettbewerbern und Verbraucherschützern ein. Erst danach dürfte die Post konkrete Vorschläge für das Porto 2014 einreichen.
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