NEW YORK (dpa-AFX) - An der Wall Street haben die wichtigsten Aktienindizes am Freitag nach einer Berg- und Talfahrt zuletzt leicht nachgegeben. In einem ruhigen Handel überwogen wieder die Sorgen wegen schwacher Unternehmenszahlen. Von der Konjunkturseite waren unterschiedliche Signale gekommen.
Der Dow Jones Industrial fiel um 0,20 Prozent auf 17 709,74 Punkte. Bereits am Donnerstag hatte sich an der Wall Street kein klarer Trend abgezeichnet. Auf Wochen- wie auf Monatssicht deutet sich damit ein kleines Plus von weniger als 1 Prozent an.
Der marktbreite S&P-500-Index gab am Freitag um 0,07 Prozent auf 2107,15 Punkte nach, der technologielastige Auswahlindex Nasdaq 100 verlor 0,10 Prozent auf 4594,17 Punkte.
Bereits vor Börseneröffnung hatte die lang erwartete Zinswende in den USA einen deutlichen Dämpfer erlitten: Die Arbeitskosten, die für die Geldpolitik der Notenbank Fed eine große Rolle spielen, waren im zweiten Quartal viel weniger gestiegen als erwartet. Eine schwache Lohnentwicklung spricht tendenziell gegen eine Zinsanhebung, weil sie auf eine geringe Inflation und eine schwächelnde Konjunkturentwicklung hinweist.
Nach Börseneröffnung wurden allerdings Wirtschaftsdaten veröffentlicht, die eher für ein Anziehen der Konjunktur und damit für eine rasche Leitzinserhöhung in den USA sprechen: Die Stimmung der Einkaufsmanager in der Region Chicago hatte sich im Juli deutlich stärker als erwartet aufgehellt.
Unter den Einzelwerten richtete sich die Aufmerksamkeit auf die Unternehmen ExxonMobil und Chevron (Chevron Aktie), deren Aktien am Dow-Ende um jeweils mehr als 4 Prozent absackten. Die Leidenszeit für die großen Ölkonzerne hält an: Sie müssen wegen der anhaltend niedrigen Ölpreise kräftige Abstriche beim Gewinn machen.
Die Ölmultis hatten im zweiten Quartal die schwächsten Ergebnisse seit Jahren verzeichnet. Das Dilemma, in dem die Konzerne stecken, wird daran deutlich, dass ihre Ölförderung im Vergleich zum Vorjahr sogar gestiegen war. Wegen des Preisverfalls bleibt aber trotzdem erheblich weniger in der Kasse. Unter den gleichen Schwierigkeiten leidet auch die internationale Konkurrenz.
Noch stärker rutschten die Papiere von LinkedIn ab, sie büßten deutlich mehr als 9 Prozent ein. Bei dem größten beruflichen Online-Netzwerk hatte sich der Verlust auf 67,75 Millionen US-Dollar ausgeweitet. Vor einem Jahr hatte das Minus lediglich gut 1 Million Dollar (Dollarkurs) betragen.
Für einen Lichtblick sorgte aber Amgen: Der weltweit größte Biotechkonzern will nach einem überraschend gut verlaufenen Quartal das Jahr noch besser abschließen als ursprünglich geplant. Die Papiere schnellten unter den größten Gewinnern im Nasdaq 100 um knapp 3 Prozent nach oben.
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Zu den Favoriten im S&P 500 zählten die Aktien von Expedia mit einem Plus von rund 10 Prozent. Das Online-Reiseportal hatte mit seinem Quartalsgewinn positiv überrascht./la/he
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