STOCKHOLM (dpa-AFX) - Ein schwaches Geschäft in Nordamerika und Japan hat die Aktionäre von Ericsson am Mittwoch auf dem falschen Fuß erwischt. Die Titel des weltgrößten Netzwerkausrüsters sackten am Vormittag am Ende des Stoxx Europe 50 um 4,75 Prozent auf 82,15 schwedische Kronen ab, da der Umsatz im ersten Quartal die Erwartungen der Analysten zum Teil deutlich verfehlt hatte. Kurz nach Handelsbeginn hatten die Papiere mit einem Minus von knapp sechs Prozent sogar den höchsten prozentualen Tagesverlust der vergangenen sechs Monate verzeichnet. Für den europäischen Auswahlindex ging es zuletzt um 0,11 Prozent auf 2953,80 Punkte nach unten.
Etwas bessere Geschäfte in China, dem Nahen Osten und Lateinamerika konnte den Umsatzrückgang lediglich begrenzen, aber nicht komplett auffangen. Analysten blieben jedoch zuversichtlich. Die Erlöse dürften sich im zweiten Halbjahr wieder schrittweise erholen, verwiesen etwa die Experten des Researchhauses Liberum auf Aussagen des Vorstandschefs Hans Vestberg. Großprojekte wie etwa das Programm "Spring" ("Frühling") des britischen Mobilfunkkonzerns Vodafone begännen sich auszuzahlen. Zudem verringerten sich die negativen Einflüsse aus dem US-Geschäft.
BRUTTOMARGE ÜBERRASCHT POSITIV
Auch Analyst Pierre Ferragu von Bernstein Research wollte den Umsatzrückgang nicht überbewerten. Im ersten Quartal seien die Erlöse traditionell niedrig.
Stattdessen konnten die Skandinavier mit der für die Branche wichtigen Bruttomarge positiv überraschen, meinte der Analyst. Die Bruttomarge gibt einen Hinweis, wie rentabel ein Unternehmen seine Produkte herstellt. Ferragu riet Anlegern daher, die Kursschwäche zum Kauf zu nutzen. Es sei selten, dass sich Ericsson optimistisch zur Produkt-Pipeline äußere. Die aktuellen Aussagen stimmten ihn hoffnungsvoll, dass der Netzwerkausrüster ein starkes Jahr hinlegen könne./la/ag/stb
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