Lufthansa-Flugzeug beim Entladen.
Freitag, 04.09.2015 18:00 von | Aufrufe: 1236

AKTIE IM FOKUS 3: Lufthansa einsam an der Dax-Spitze - Studie weckt Hoffnung

Lufthansa-Flugzeug beim Entladen. pixabay.com

(Neu: Schlusskurse)

FRANKFURT (dpa-AFX Broker) - Die Hoffnung auf gut laufende Geschäfte hat den von Streiks und Sparmaßnahmen gebeutelten Aktien der Lufthansa (Lufthansa Aktie) am Freitag kräftig Auftrieb gegeben. Die Papiere der Fluggesellschaft bauten ihre Gewinne im Handelsverlauf immer weiter aus. Bis Handelsschluss kletterten sie um 4,99 Prozent auf 11,46 Euro an der Spitze eines sehr schwachen Dax, der den Tag mit Verlusten von 2,71 Prozent beendete. Das Minus der Lufthansa-Papiere für den bisherigen Jahresverlauf verringerte sich damit auf rund 17 Prozent.

Börsianer verwiesen vor allem auf eine positiv aufgenommene Studie der US-Bank Merrill Lynch, die die Aktien der Lufthansa und auch die gesamte Branche beflügelt habe.

PREISGESTALTUNGSMACHT SPRICHT FÜR LUFTHANSA

Analyst Mark Manduca äußerte sich nach einer Investorenkonferenz der Lufthansa optimistisch. Das Sommergeschäft sei wohl gut verlaufen. Zudem könnte die Fluggesellschaft im dritten Quartal gegenüber dem zweiten Quartal an Preisgestaltungsmacht gewinnen.

Ein Medienbericht über optimistische Aussagen des Lufthansa-Chefs Carsten Spohr untermauerte Börsianern zufolge diese Einschätzung. Der Manager habe das Ziel eines bereinigten operativen Gewinns von mehr als 1,5 Milliarden Euro im laufenden Jahr bestätigt.

Vor diesem Hintergrund würden sich Anleger, die zuvor auf fallende Kurse gesetzt hätten, eventuell gezwungen sehen, ihre Positionen aufzulösen, schrieb Manduca. Das würde die Papiere der Lufthansa dann antreiben, ein sogenannter Short-Squeeze.

SHORT SQUEEZE KÖNNTE LUFTHANSA ANTREIBEN

Laut Marktanalyst Karl Loomes von dem auf Short-Selling spezialisierten Datendienstleister Sungard gibt es Anhaltspunkte, die die These von Mark Manduca stützen könnten. Aktuell hätten sich im historischen Vergleich recht viele professionelle Anleger Lufthansa-Aktien ausgeliehen und wieder verkauft, um damit von fallenden Kursen zu profitieren. Lediglich im März dieses Jahres habe es mehr solcher Wertpapierausleihungen gegeben.


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Die professionellen Anleger setzten dabei darauf, die Papiere später billiger zurückkaufen zu können. Die Differenz können sie dann als Gewinn einstreichen. Zum überraschend und unerwünscht frühen Short-Squeeze auf breiter Front aber kann es kommen, wenn der Lufthansa-Kurs noch weiter steigt - etwa, weil das gute Sommergeschäft noch nicht vollständig in den Kursen berücksichtigt ist. Mit dem steigenden Kurs würden die Gewinne dieser Anleger immer weiter zusammenschmelzen, so dass sie mit kurstreibenden Zukäufen gegensteuern müssten. Eben dieses Szenario könnte Loomes und Manduca zufolge in naher Zukunft eintreten und die Lufthansa-Papiere weiter antreiben.

LUFTHANSA-CHEF SIEHT AKTIONÄRE BEI STREIKS HINTER SICH

Den Kurssprung der Lufthansa-Aktien am Freitag begründete ein Händler auch mit jüngsten Meldungen, wonach sich die Gewerkschaft des Kabinenpersonals kritisch zum erneut drohenden Streik der Pilotenvereinigung Cockpit geäußert habe. Damit verbunden ist die Hoffnung, dass die Piloten im Streit mit der Lufthansa-Führung vielleicht doch noch einlenkten.

Lufthansa-Chef Spohr setzt derweil insbesondere auf die Rückendeckung seiner Aktionäre im Arbeitskampf mit den Piloten. "Per se goutiert der Finanzmarkt, wenn wir in diesen Arbeitskämpfen hart bleiben", sagte Spohr. "Ich glaube, die Aktionäre stehen hinter uns, dass diese notwendige Kostensenkung stattfinden muss."

STARKER SOMMER DER FLUGGESELLSCHAFTEN

Auch insgesamt dürften die europäischen Fluggesellschaften nach einer Reihe positiver Nachrichten in der abgelaufenen Woche wohl einen extrem starken Sommer erlebt haben, schrieb Manduca. Der Analyst verwies unter anderem darauf, dass besonders fliegende Sommerurlauber dem Billigflieger Easyjet kurz vor der Jahresabrechnung noch einmal viel Geld in die Kasse gespült haben. Die Briten hatten angesichts dessen am Donnerstag ihre Prognose für den Vorsteuergewinn kräftig angehoben.

Das Management des Easyjet-Wettbewerbers Ryanair habe jüngst ebenfalls von einem "sehr starken Sommer" gesprochen, meinte Manduca. Hinzu kämen solide Verkehrszahlen der britisch-spanischen Fluggesellschaft IAG für August, die das positive Bild abrundeten./la/mis/das/mzs/jha/

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