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Auch in Syrien geht es in erster Linie um Rohstoffe, vor allen Dingen um Erdgas. Die Flüchtlinge sind so gesehen ein „Kollateralschaden“ dieses Rohstoffkrieges. Wer das einmal verstanden hat, kommt einer Lösung des sich gerade wieder zuspitzenden Syrien-Konflikts und der Flüchtlingskrise vielleicht ein Stück näher. Wer Europa aus dem Nahen Osten mit Erdgas beliefern will, kommt an Syrien nicht vorbei. Das Land liegt wie ein Sperrriegel vor der Türkei und dem Mittelmeer. Große Erdgasvorräte in der Region besitzen der Iran und Katar.
Für Katar war der Erdgasfund eine unerwartete Chance, seine gigantischen Erdgasvorräte zu kommerzialisieren. Katar verfügt über die weltweit drittgrößten Erdgasreserven. Mangels Pipeline muss das Erdgas in Katar aber erst verflüssigt und dann mit Spezialschiffen über das Meer transportiert werden, was mit hohen Kosten verbunden ist. Zusammen mit der Türkei unterbreitete Katar deshalb Damaskus einen Plan für den gemeinsamen Bau einer Erdgaspipeline in die Türkei.
Syriens Staatspräsident Baschar al-Assad, ein enger Verbündeter Russlands, lehnte den Vorschlag erwartungsgemäß ab um die Interessen des Kremls zu schützen. Nach Informationen der „Financial Times“ soll Katar allein in den zwei Jahren bis Mitte 2013 die Rebellen in Syrien mit rund drei Milliarden Dollar unterstützt haben. Die Verhandlungen Assads über den Bau einer Pipeline, die das gigantische South-Pars-Erdgasfeld im Iran über den Irak nach Syrien und weiter über den Libanon mit Europa verbinden sollte, besiegelten dann das Schicksal des Assad-Regimes.
Assad hatte es sich endgültig mit den Golfstaaten verscherzt. Katar, Saudi-Arabien und die Türkei begannen, den syrischen al-Qaida-Ableger Jabhat al-Nusra sowie die Kämpfer der Terrorgruppe ISIS zu finanzieren und mit Waffen auszustatten. Der Rest ist bekannt.
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Nun soll also Qatar auf der Abschussliste stehen.
Dezember 2016 -> Der Schweizer Rohstoffhändler Glencor und der katarische Vermögensfonds QIA übernehmen knapp 20 Prozent der Anteile am Ölkonzerns Rosneft. Die haben sich doch nicht etwa klangheimlich mit dem Iran, Russland und Syrien wegen der Pipeline geeinigt?
aus Telepolis:
https://www.heise.de/tp/features/...di-Arabien-und-Katar-3733064.html"Beide werden von der saudi-arabischen Arab News mit der recht unverhohlenen Drohung zitiert, dass die USA ihre Militärbasis in Katar (der al-Udeid-Militärflughafen) aufgeben könnten, falls die Führung in Katar nicht einen anderen Kurs einschlägt. Katar könnte darüber hinaus auch mit Sanktionen rechnen."
Was haben wir nun in den letzten Wochen erlebt? Massve Aufrüstung der Saudis und schon wird zwei wochen später Qatar als Terrorpate betitelt. Ein halbes Jahr zuvor der Deal mit Rosneft. Da sollen die arabischen Länder auf eine Linie gebracht werden, um den Iran zu knacken. Zudem würde ein Krieg den Ölpreis in astronomische höhe Katapultieren, was den Ölsektor der VSA vor der Pleite retten würde. Trump hatte Iran versprochen - Trump liefert. Zudem droht die Pleite Puerto Ricos eine Lawine in den restlichen VSA auszulösen.