Es ist schon beeindruckend, wie leicht es ist, Millionär zu werden. Zumindest wenn man den zahlreichen Zeitschriften, Börsensendungen oder Hochglanzbroschüren glauben schenken darf.
Ob im Supermarkt, an der Tankstelle oder beim Friseur - die dargebotenen Zeitschriften verheißen eine glorreiche Zukunft für Aktienanleger. Selbst die netten Nachbarn geizen beim Rosenschneiden nicht mit interessanten “todsicheren” Tips. Ein “Hoch” auf die neuen (Multi-)Millionäre!
Aber, ist das wirklich so einfach? Die Realität sieht leider anders aus!
So zeigen amerikanische Studien, daß beispielsweise spätestens nach 2 Jahren über 80% der Day-Trader fast ihr ganzes Kapital “verspielt” haben. Wirklich dauerhaft gewinnen nur sehr wenige. Das ist leider die Realität, auch wenn in Gesprächen mit Anlegern der gegenteilige Eindruck entstehen kann (wer spricht schon gerne über erlittene Verluste - möchte denn nicht jeder als Gewinner darstehen?).
Bitte verstehen sie mich nicht falsch: Ich bin davon überzeugt, daß Aktienanleger zu den Gewinnern gehören werden; aber nur dann, wenn
Ü bestimmte Grundregeln eingehalten werden,
Ü eine geeignete Strategie verfolgt wird
Ü und ein gutes Gespür für Investmentchancen vorhanden ist!
An dieser Stelle möchte ich ketzerisch mit einigen “Börsenweisheiten” aufräumen, die sich meistens als Illusion entpuppen:
1. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV)
Aktien mit einem niedrigem KGV gelten als preiswert. Leider sind solche Werte oftmals “preiswert” geblieben, da die erhofften Kurssteigerungen ausblieben. Top-Performer wie eine Microsoft, AOL oder Cisco Systems hätten danach niemals gekauft werden dürfen!
Ähnliches gilt für (scheinbar) überbewertete Aktienmärkte: Diese können auch bei einem moderat über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegenden KGV steigen. Aktuelles Beispiel sind die U.S.A. oder Japan.
2. Der Quotient aus KGV und dem Gewinnwachstum
Nach diesem zur Zeit sehr populären Indikator gilt eine Aktie
Ü bei einem Wert von eins als fair bewertet,
Ü unter eins als preiswert,
Ü darüber als teuer.
Bereits die unter Punkt 1. (KGV!) aufgeführten Erfahrungen mahnen bei dieser “Börsenregel” zur Vorsicht! Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor ist die Problematik der richtigen Gewinnschätzungen.
3. ”Kaufe niedrig, verkaufe hoch!”
Das ist eine der ältesten Börsenweisheiten schlechthin. Wann jedoch steht eine Aktie niedrig? Diese triviale Frage ist nicht zu beantworten.
Der zentrale Punkt ist aber: Kann ich mit dieser Strategie meinen Anlageerfolg nachhaltig steigern? In den meisten fällen nicht! Wer der “alten Börsenweisheit” vertraut, investiert in die schwachen Titel - die Gewinner werden gemieden. Darum möchte ich meinen Ratschlag dagegensetzen: Kaufe hoch, verkaufe höher!
4. Charttechnik
Mit Hilfe der Charttechnik wird versucht, aus Kursverläufen in der Vergangenheit auf zukünftige Entwicklungen zu schliessen. Tatsächlich gibt es erstaunliche Chartformationen: So bewegen sich einige Aktien und Märkte seit vielen Jahren in konstanten Trendkanälen.
Meines Erachtens wird die Charttechnik jedoch in ihrer Prognosefähigkeit überschätzt. So werden viele Chartformationen erst nach ihrer Vollendung signifikant: Ex post wird dann ein Kursverlauf scheinbar “bestätigt”. Vorher waren jedoch mehrere Möglichkeiten denkbar! Eine zuverlässige Entscheidungshilfe war für den Anleger somit definitiv vorab nicht gegeben.
Sehr anschaulich wird diese Erkenntnis jeden Freitag in einer bekannten Börsensendung deutlich, wenn inhaltlich folgende Aussagen getroffen werden:...der Markt könnte fallen, wenn die Unterstützungslinie unterschritten wird, sollte diese aber halten, dann ist ein weiterer Anstieg möglich...
Vielen Dank für diese wichtige Information! Doch wo ist der Nutzen einer solchen Aussage? Aktien steigen nun einmal, es sei denn, sie fallen...? Bravo!
5. “Strong Buy! Sell! Strong Buy!”
Kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen....Herrlich, die Provisionsmaschinerie läuft und läuft und läuft.
Lassen sie sich bei erstklassigen Investments nicht verwirren durch die zahlreichen Umschichtungsempfehlungen. Bedenken sie bitte, welches Motiv das empfehlende Institut verfolgen könnte. Anleger, die sich nicht beirren ließen, wurden mit ihren “Microsofts” vermögend ohne teures Hin- und Herschichten! Rechnen sie bitte einmal unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte sowie Spesen (und entgangener Gewinne durch einen zu späten Wiedereinstieg!) nach.
6. Computerprogramme und technische Prognose-Systeme
Diese eignen sich hervorragend für die Depotverwaltung, Datenaufbereitung oder Kursdarstellung. Nur zur Kursprognose sind sie völlig ungeeignet! Es gibt leider keinen Ersatz für eigene Gedanken und Ideen. Computer können das leider nicht für uns übernehmen.
7. Investmentfonds
Die Idee des Investmentsparens hat sich hervorragend bewährt, jedoch nur für diejenigen, die einen Fond mit weit überdurchschnittlichen Ergebnissen ausgewählt haben. Denn die meisten Fonds erzielen schlechtere Ergebnisse als der Marktdurchschnitt!
Woran liegt das? Die Erklärung ist einfach: Die Fondsmanager sind Zwängen ausgesetzt, die ihren Anlageerfolg zwangsläufig beeinträchtigen: Liquiditätsquoten, Vorgaben durch nicht “versierte” Anlageausschüsse, Marktenge, kurzfristiges Gewinnstreben, Herdentrieb, Performancedruck statt klugem investieren usw. Hut ab vor Fondmanagern, die trotzdem den Marktdurchschnitt schlagen!
Der Privatanleger hat diese Zwänge nicht. Die Benachteiligung oder gar Unterlegenheit des Privatinvestors existiert nur in den Köpfen vieler, nicht aber in der Realität!
Bei Aktienfonds gilt es streng zu selektieren. Eine permanente Kontrolle der Anlageergebnisse im Vergleich zu den relevanten Benchmarks ist erforderlich.
Ob im Supermarkt, an der Tankstelle oder beim Friseur - die dargebotenen Zeitschriften verheißen eine glorreiche Zukunft für Aktienanleger. Selbst die netten Nachbarn geizen beim Rosenschneiden nicht mit interessanten “todsicheren” Tips. Ein “Hoch” auf die neuen (Multi-)Millionäre!
Aber, ist das wirklich so einfach? Die Realität sieht leider anders aus!
So zeigen amerikanische Studien, daß beispielsweise spätestens nach 2 Jahren über 80% der Day-Trader fast ihr ganzes Kapital “verspielt” haben. Wirklich dauerhaft gewinnen nur sehr wenige. Das ist leider die Realität, auch wenn in Gesprächen mit Anlegern der gegenteilige Eindruck entstehen kann (wer spricht schon gerne über erlittene Verluste - möchte denn nicht jeder als Gewinner darstehen?).
Bitte verstehen sie mich nicht falsch: Ich bin davon überzeugt, daß Aktienanleger zu den Gewinnern gehören werden; aber nur dann, wenn
Ü bestimmte Grundregeln eingehalten werden,
Ü eine geeignete Strategie verfolgt wird
Ü und ein gutes Gespür für Investmentchancen vorhanden ist!
An dieser Stelle möchte ich ketzerisch mit einigen “Börsenweisheiten” aufräumen, die sich meistens als Illusion entpuppen:
1. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV)
Aktien mit einem niedrigem KGV gelten als preiswert. Leider sind solche Werte oftmals “preiswert” geblieben, da die erhofften Kurssteigerungen ausblieben. Top-Performer wie eine Microsoft, AOL oder Cisco Systems hätten danach niemals gekauft werden dürfen!
Ähnliches gilt für (scheinbar) überbewertete Aktienmärkte: Diese können auch bei einem moderat über dem Durchschnitt der letzten Jahre liegenden KGV steigen. Aktuelles Beispiel sind die U.S.A. oder Japan.
2. Der Quotient aus KGV und dem Gewinnwachstum
Nach diesem zur Zeit sehr populären Indikator gilt eine Aktie
Ü bei einem Wert von eins als fair bewertet,
Ü unter eins als preiswert,
Ü darüber als teuer.
Bereits die unter Punkt 1. (KGV!) aufgeführten Erfahrungen mahnen bei dieser “Börsenregel” zur Vorsicht! Ein weiterer nicht zu vernachlässigender Faktor ist die Problematik der richtigen Gewinnschätzungen.
3. ”Kaufe niedrig, verkaufe hoch!”
Das ist eine der ältesten Börsenweisheiten schlechthin. Wann jedoch steht eine Aktie niedrig? Diese triviale Frage ist nicht zu beantworten.
Der zentrale Punkt ist aber: Kann ich mit dieser Strategie meinen Anlageerfolg nachhaltig steigern? In den meisten fällen nicht! Wer der “alten Börsenweisheit” vertraut, investiert in die schwachen Titel - die Gewinner werden gemieden. Darum möchte ich meinen Ratschlag dagegensetzen: Kaufe hoch, verkaufe höher!
4. Charttechnik
Mit Hilfe der Charttechnik wird versucht, aus Kursverläufen in der Vergangenheit auf zukünftige Entwicklungen zu schliessen. Tatsächlich gibt es erstaunliche Chartformationen: So bewegen sich einige Aktien und Märkte seit vielen Jahren in konstanten Trendkanälen.
Meines Erachtens wird die Charttechnik jedoch in ihrer Prognosefähigkeit überschätzt. So werden viele Chartformationen erst nach ihrer Vollendung signifikant: Ex post wird dann ein Kursverlauf scheinbar “bestätigt”. Vorher waren jedoch mehrere Möglichkeiten denkbar! Eine zuverlässige Entscheidungshilfe war für den Anleger somit definitiv vorab nicht gegeben.
Sehr anschaulich wird diese Erkenntnis jeden Freitag in einer bekannten Börsensendung deutlich, wenn inhaltlich folgende Aussagen getroffen werden:...der Markt könnte fallen, wenn die Unterstützungslinie unterschritten wird, sollte diese aber halten, dann ist ein weiterer Anstieg möglich...
Vielen Dank für diese wichtige Information! Doch wo ist der Nutzen einer solchen Aussage? Aktien steigen nun einmal, es sei denn, sie fallen...? Bravo!
5. “Strong Buy! Sell! Strong Buy!”
Kaufen, verkaufen, kaufen, verkaufen....Herrlich, die Provisionsmaschinerie läuft und läuft und läuft.
Lassen sie sich bei erstklassigen Investments nicht verwirren durch die zahlreichen Umschichtungsempfehlungen. Bedenken sie bitte, welches Motiv das empfehlende Institut verfolgen könnte. Anleger, die sich nicht beirren ließen, wurden mit ihren “Microsofts” vermögend ohne teures Hin- und Herschichten! Rechnen sie bitte einmal unter Berücksichtigung steuerlicher Aspekte sowie Spesen (und entgangener Gewinne durch einen zu späten Wiedereinstieg!) nach.
6. Computerprogramme und technische Prognose-Systeme
Diese eignen sich hervorragend für die Depotverwaltung, Datenaufbereitung oder Kursdarstellung. Nur zur Kursprognose sind sie völlig ungeeignet! Es gibt leider keinen Ersatz für eigene Gedanken und Ideen. Computer können das leider nicht für uns übernehmen.
7. Investmentfonds
Die Idee des Investmentsparens hat sich hervorragend bewährt, jedoch nur für diejenigen, die einen Fond mit weit überdurchschnittlichen Ergebnissen ausgewählt haben. Denn die meisten Fonds erzielen schlechtere Ergebnisse als der Marktdurchschnitt!
Woran liegt das? Die Erklärung ist einfach: Die Fondsmanager sind Zwängen ausgesetzt, die ihren Anlageerfolg zwangsläufig beeinträchtigen: Liquiditätsquoten, Vorgaben durch nicht “versierte” Anlageausschüsse, Marktenge, kurzfristiges Gewinnstreben, Herdentrieb, Performancedruck statt klugem investieren usw. Hut ab vor Fondmanagern, die trotzdem den Marktdurchschnitt schlagen!
Der Privatanleger hat diese Zwänge nicht. Die Benachteiligung oder gar Unterlegenheit des Privatinvestors existiert nur in den Köpfen vieler, nicht aber in der Realität!
Bei Aktienfonds gilt es streng zu selektieren. Eine permanente Kontrolle der Anlageergebnisse im Vergleich zu den relevanten Benchmarks ist erforderlich.