"Der Artikel aus "derStandard.at" verrät sich etwas als der Scheibt:
[...]die Bilanzen von zwei europäischen Beteiligungsgesellschaften[...]
anschließend aber sagt dass:
[...]die Bilanzierungsunregelmäßigkeiten spielten sich mehrere Gesellschaftsebenen darüber ab[...]
Also erst von einer Tochtergesellschaft sprechen, dann aber doch die "Ebene drüber" also auf Holding-Ebene meinen."
Das ist kein Widerspruch, weil die Holding NV über die "Steinhoff Finance Holding GmbH" zig Tochter-, Enkel-, Urenkel- usw Gesellschaften hat. Dazu gehören unter anderem die kika/Leiner Gesellschaften und die AIH Investment Holding AG (Conforama). Zu Poco sind online keine entgeltfreien Auszüge zu finden, aber laut der Präsentation dürften alle europäischen Unternehmen zur GmbH gehören (also auch Poundland, Pepkor etc).
Mehrere der österreichischen Gesellschaften, die Teil der Holding sind, haben die 8 Mrd Verbindlichkeiten aufgenommen (Akquise von kika/Leiner, Conforama, möglicherweise auch Poco und Poundland). Eventuell wurde ein Teil des Geldes auch im Konzern verschoben und für andere Käufe/Restrukturierungen verwendet. Vielleicht sogar zur Dividendenausschüttung, ähnlich wie bei apple (Achtung reine Spekulation)?
Das geht einerseits aus Berichten hervor (www.nachrichten.at/nachrichten/wirtschaft/...n;art15,2092804), andererseits aus der Steinhoff Präsentation (Seite 12ff, 51 & 52).
Aus diesem Grund wird auch nicht die Holding NV (also die börsennotierte) von den Gläubigern in Insolvenz geschickt, weil diese gar nicht mit 16 Mrd belastet ist, sondern zum Großteil nur als Garant haftet (Seite 52 der Präsentation). Die Banken werden aber nicht die Haftung der NV auslösen, indem zuerst bei den Tochtergesellschaften die Kredite fällig gestellt werden. Entweder gehen dann nämlich die Töchter ebenfalls gleich in die Insolvenz oder eben zuerst die Holding NV und in der Folge die Töchter der Reihe nach.
Wie hoch die Erlöse und somit die Quote sein werden, wenn auf einmal in Europa zig (Möbel)Händler zum Kauf stehen, kann sich wohl jeder denken. Daher haben die Banken kein Interesse an einer Insolvenz (sind aber natürlich eher ungut auf Steinhoff zu sprechen). Daher werden von den Bilanzen die weiteren Kreditlinien, Zinsen etc abhängen. Weiters wird bei zehntausenden Arbeitsplätzen in Europa die Politik in irgendeiner Form eingreifen, sollte doch noch die Insolvenz drohen.
Sollten die Bilanzprobleme aber auf die Streitigkeiten mit Seifert zurückzuführen sein und sich am Ende rausstellen, dass dieser mutwillig unrichtige Behauptungen aufgestellt hat, dann kann sich Seifert/XXXLutz mal anschnallen.
Unabhängig von den Bilanzen halte ich es für sehr positiv, dass Wiese und Bruno Steinhoff selbst weiter an Board sind (zumindest im Hintergrund). Die beiden sind Unternehmer und Steinhoff ihr Kind, welches sie daher nicht einfach so aufgeben werden, sondern alles in Bewegung setzen, um Steinhoff in dieser Form zu erhalten.