@spekulator: "Dabei hätte man im Casino die gleichen Chancen."
Ich sehe das anders, obwohl ich ansonsten zustimme. Im Moment haben wir Schrödingers Steinhoff-Kurs, will heißen, Steinhoff ist gerade sowohl pleite als auch gerettet. Das ändert sich erst, wenn die Fakten bekannt werden.
Möglichkeit 1: Steinhoff ist pleite. Kurs rauscht ab in den einstelligen Cent-Bereich.
Möglichkeit 2: Steinhoff ist gerettet, muß aber GANZ erheblich Federn lassen. Kurs wird allenfalls kurzfristig einbrechen, sich dann aber für längere Zeit auf einem relativ niedrigen Level einpendeln, das aber mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit höher ist als jetzt (60 Cent? 70 Cent? Andere Vorschläge?)
Möglichkeit 3: Steinhoff ist gerettet, mußte Federn lassen, aber alles in einem erträglichen Rahmen. Kurs steigt bis Jahresende auf mindestens 1 Euro.
Möglichkeit 4: Steinhoff ist gerettet und es war alles viel weniger schlimm als erwartet. Kurs schnellt so heftig in die Höhe, daß man nur noch einen Kondensstreifen sieht.
Habe ich irgendeine Möglichkeit übersehen?
Sogar wenn man annimmt, daß alle vier Möglichkeiten gleich wahrscheinlich sind, liegen die Chancen für die nach dem Absturz Eingestiegenen bei 75 zu 25, einen Gewinn zu erzielen. In welchem Casino bekommt man denn solche Gewinnwahrscheinlichkeiten geboten? (Und kannst du mich mal dorthin einladen? ;-) )
Aber je nach Umständen kann der eine oder andere auch bei Möglichkeit 1 noch ohne oder zumindest mit geringem Verlust rauskommen, wenn er nämlich die Möglichkeit hat, zu einem extrem niedrigen Kurs eine entsprechend große Menge Aktien nachzukaufen. Im einstelligen Centbereich sind die Schwankungen so erheblich, daß das funktionieren sollte, wenn man einen entsprechenden Betrag vorübergehend entbehren kann und ein halbwegs robustes Nervenkostüm hat.
Falls ich einen Denkfehler in dieser Rechnung habe, lasse ich mich gerne eines Besseren belehren!