Der ist zwar schon 6 Monate alt, aber immernoch genauso zutreffend wie lustig.
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Für ein humoristisches Highlight sorgt auch dieses Jahr wieder der gerade erschienene Geschäftsbericht von Softing, welcher diesmal folgendes zu berichten weiß: "Die EU steht immer noch schwach da, die Briten schaden sich und uns mit ihrem Brexit und anstehende Wahlen in Frankreich und Deutschland haben das Risiko, Radikale an die Macht zu katapultieren: Der Front National in Frankreich und die als „Linke“ bekannten Kommunisten in Deutschland, die in Koalition mit einer plötzlich von Schulz-Vertrauen betrunkenen SPD, dafür aber mit trockenem Kandidaten und den nicht minder linken Grünen, zweistellige Milliarden Beträge als vermeintliche Wohltaten umverteilen wollen. Das würde schon kurzfristig das Ende der derzeit guten Wirtschaftslage in Deutschland bedeuten."
Bei Softing selbst ist das "operative" EBIT übrigens in 2016 von 7,1 Mio. auf 6,7 Mio. gesunken. Dieses "operative" EBIT wird bei Softing übrigens um aktivierte Eigenleistungen und deren Abschreibungen sowie um PPA-Abschreibungen korrigiert. 2016 kamen Softing jedoch auch zwei Einmaleffekte zugute: Eine Versicherungsleistung in Höhe von 0,7 Mio. EUR und eine um 4,1 Mio. EUR geringere Earn-Out Zahlung. Von den "operativen" 6,7 Mio. sind also offenbar lediglich 1,9 Mio. EUR tatsächliche operative Einnahmen. Somit scheinen die Einnahmen effektiv von 7,1 auf 1,9 Mio. EUR gepurzelt zu sein. Dies hindert Herrn Trier allerdings zum Glück nicht daran, 2016 eine saftige Erhöhung der Vorstandsbezüge begrüßen zu dürfen, die dieses Jahr von 1,5 Mio. EUR auf 2,5 Mio. EUR gestiegen sind. (Wie in den Vorjahren dürfte der größte Teil davon Herrn Trier selbst zugute gekommen sein.)
Man ist hier also zum Glück nochmal knapp der kommunistischen Umverteilung entgangen, die Herr Trier so fürchtet, und wirtschaftet den größten Teil der Unternehmenseinnahmen direkt in die eigene Tasche. Damit dieses System der Umverteilung von Kapital (Aktionäre) zu Arbeit (CEO) auch in Zukunft nicht durch aufmüpfige Unternehmenseigner gebremst wird, hat man bei Softing übrigens zwei zusätzliche Maßnahmen ergriffen, die den Geldfluss an den Vorstand auch für die Zukunft solide absichern: Zum einen zahlt man dem Kontrollorgan Aufsichtsrat eine sehr ansehnliche Vergütung, die als Schweigegeld ihren Zweck erfüllen dürfte: Allein der Vorsitzende erhielt dieses Jahr 89.000 EUR, was auf die Stunde umgerechnet wohl ein ganz angenehmes Salär sein dürfte. Denn allzu aufwändig kann das Aufsichtsratsamt bei Softing offenbar nicht sein: immerhin schafft es eines der AR-Mitglieder neben seinem Hauptberuf als Wirtschaftsprüfer, noch 13 Aufsichts- und Verwaltungsratsmandate wahrzunehmen. Darüber hinaus versorgt man Aufsichtsratsmitglieder bei Softing bei Bedarf auch noch mit weiteren Bezügen. So erhielt Aufsichtsratsmitglied Fuchs neben seiner direkten Vergütung von 67.000 EUR noch weitere 147.000 EUR für seine "beratende" Tätigkeit bei der Integration des Softing IT Netzwerkes. Ich hoffe, der Arme musste sich nicht total verausgaben für das Unternehmen. Kurzum: es lebt sich offenbar recht angenehm im Aufsichtsrat von Softing. Die Wahrscheinlichkeit, dass einer dieser Herren dem CEO Trier den Selbstbedienungsladen vergrault, dürfte somit überschaubar sein.
Um jedoch ganz auf Nummer sicher zu gehen, dass niemand dem Spuk ein Ende setzt, hat Herr Trier sich noch eine zweite Sicherheitsmaßnahme einfallen lassen: einen Golden Parachute, den er sich selbst in den Arbeitsvertrag geschrieben hat. Dieser besagt, dass Herrn Trier ein Sonderkündigungsrecht mit ca. 2 Jahren Gehalt als Schmerzensgeld zustehen, falls ein anderer Aktionär in der Zukunft auf 25% der Stimmrechte kommen sollte (und Triers Monarchie somit in Gefahr geraten könnte).
Kurz, wenn ihr echte Fans des Trierschen Kapitalismus seid: Sorget Euch nicht! Die Gefahr ist gering, dass ein grüner Aufsichtsrat oder kommunistische Aktionäre seiner Hoheit beim Regieren in die Quere kommen könnten. Auch wenn politisch die Welt untergeht, weil die vaterlandslosen Gesellen im Anmarsch sind: zumindest Softing-intern bleibt die Gefahr einer Umverteilung weg vom Geldbeutel des CEO auf absehbare Zeit gebannt!
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