Ich finde wir sollten langsam mal das Thema Carrytrades ansprechen.
Seit Monaten weiß man doch, wenn der Euro stärker wird, dann gehen die Indizes meist hoch. Dies ist so, weil man sich zu günstigeren Konditionen in den USA per Kredit finanziert und dann im Ausland das Kapital anlegt.
Dieses Geld fließt vor allem primär nach Europa und in Schwellenländer (in Asien Tigerstaaten auch genannt), sekundär nach Japan. Deshalb sehen wir steigende Kurse.
Wenn jetzt die FED die Zinsen anhebt, dann werden die Carrytrades rückabgewickelt. Das bedeutet das dieses Kapital zurückfliessen wird. Der Dollar wird, dies zeigt das Beispiel des Yuan, dann stark aufwerten. Nun weiß man aber nicht wann dies der Fall sein wird, also wann die FED die Zinsen erhöhen wird.
Die Frage
Es wäre daher sehr dumm in Staatsanleihen zu gehen, sagen die einen. Praktiziert wird in den USA ein Kauf von Staatsanleihen, was genau das Gegenteil ist. Aber warum ist das so?
Wenn ich Staatsanleihen kaufe, dann gehe von einer Deflation aus, oder von stagnierenden niedrigeren Zinskosten als Zinserträge ausfallen. Nun gibt es die welche Staatsanleihen anbieten - der Staat - und die anderen welche sie kaufen. Für wenn ist es denn nun das bessere Geschäft, frage ich mich.
Nehmen wir einmal an, die US-Firmen verlagern ihre Produktion zunehmend ins Ausland um wettbewerbsfähiger zu werden, wie man an dem Beispiel der DAX 30 sehen kann, dann muss man annehmen das die USA noch mehr im Inland insgesamt fertigen und dies ist so. Mit über 2/3 Anteil am Produktionsprozess und in Deutschland sind es nur 1/3 im Inland, haben die USA noch viele Möglichkeiten für Kosteneinsparrnisse.
DOW Jones 40.000?
Nun denken viele der Dow Jones kann die 40.000 erreichen. Ich sage mal, wenn wir die alten 14.000 erreichen sind wir gut. Das wir noch darüber kommen werden und nicht wie in Japan unter dem Hoch von 1989 uns weiterhin bewegen dürften liegt an der zukünftigen Kostenersparrniss durch Outsourcing. In Japan hat man noch einen Anteil von ca. 75% am Produktionsprozess. Nun können die US-Firmen Firmen in China kaufen. Da ist nichts attraktiver als sich an der Fabrik der Welt ( China ) zu beteiligen und mehr kostenintensive Produktionsverfahren zu verlagern. Das dürfte dann die Gewinne der US-Firmen ansteigen lassen. Dies passiert aber auf den Rücken der US-Industriestandorte. Barrack Obama tut daher genau das richtige, wenn er den Health Care Sektor in den USA ausbauen will. Er erschafft damit die neuen Arbeitsplätze in der Anzahl die in der Schwerindustrie wegfallen werden.
Aufgrund der Tatsache das die US-Firmen durch Kostenoptimierung durch Standortverlagerung mehr Gewinne einfahren werden, werden sie auch mehr zum BSP der USA beitragen, das BIP dürfte dabei stagnieren. Der Dollar dürfte durch den Transfer der Gewinne nach 2 Jahren im Ausland erfolgt und erst nach diesen 2 Jahren in die USA fliessend zulegen. Oder anders gesagt, die USA werden ihren Anteil an der Staatsverschuldung abbauen und ihre Devisenreserven zu Schwellenländerwährungen weiter ausbauen können. Damit ergibt sich für die Schwellenländer eine neue Abhängigkeit zum Dollar als Finanzierungswährung. Da China sein Wachstum nur durch den Ausgleich von Nachfrage und Angebot im Inland aufrecht erhalten kann, werden zwangsläufig Länder wie USA, Deutschland und Japan zu Konsumländern die nur durch Spitzentechnologie und zukünftigen Export nach China ihre Haushaltsdefizite abbauen können. Dies ist ein Prozess der nun beginnt. Daher will Frau Merkel Deutschland im Eieltempo bis 2012 zum weltweiten Technologiezentrum für Elektrofahrzeuge reformieren.
Die USA werden wohl bis zum Jahreswechsel ihre Niedrigzinspolitik fortführen und dann den Leitzins anheben müssen, um nicht in einer Hyperinflation den Dollar zu gefährden. Der Dollar wird dann erstarken. Dann wird eine Welle des Outsourcings von kostenintensiven Produktionsverfahren erfolgen, wie oben beschrieben. Der Dollar wird wieder schwächer werden und dann haben wird eine Refinanzierungsabhänigkeit der Welt zum Dollar. Bei jedem weiterem Crash wird dann der Dollar immer steigen, so wie der YUAN es tat - wie oben beschrieben. Die USA können somit ihren weltweiten Marktanteil immer billigst erweitern. Wir in Europa müssen dagegen erstmal die unseren schwachen osteuropäischen Staaten für Produktionsverlagerungen weiterhin nutzen, denn sonst fliegt uns der Euro um die Ohren.
Gruß Marlboromann