Die Dividende hätte noch höher ausfallen können, aber man hat sich bewusst für weniger entschieden, damit man nachhaltig als "Dividendenchampion" agieren kann, d.h. weiter steigende Grunddividende (vermutlich auch nicht mehr "nur" in 10ct-Schritten). Das mit der Partizipationsdividende zusammen auch die 5€ zukünftig gehalten und ausgebaut werden können, bin ich mir sicher. Man hat immer noch genügend Cash und sollten z.B. HY und die "Chemicals" dieses Jahr verkauft werden kämen circa. 200 Mio. € hinzu und das alles mit weiteren Ergebnisverbesserungen der anderen Beteiligungen (insb. OD) stimmt mich dividendenbezogen sehr zuversichtlich. V.a. wenn ich die Dividendenhöhe in Bezug zu meinem EK setze.
Zudem lohnt ein Blick ins Portfolio, um die zukünftigen Dividenden abzuschätzen:
24 Portfoliounternehmen gibt es, die meisten sind erst "kurz" (seit max. 3 Jahren) dabei, ca. eine handvoll sind profitabel.
Ab 2019 rutschen dann immer mehr Beteiligungen in die Wachstums- und Profitabilitätsphase, so dass auch die Exitpipeline stärker gefüllt sein wird, als dieses Jahr. Bleibt dann noch die momentan wertmäßig wichtigste Beteiligung OD auf Kurs (von EBITDA und NAV her), kann ich zuversichtlich bleiben :-)
Insbesondere wenn ich eine grobe NAV und Exitplanung mache:
Ich rechne mit 20 Beteiligungen (von den 24 sind also 4 Totalverluste) denen ich jeweils einen Exiterlös im Sinne von Ergebniseffekt von 50 Mio. € zutraue, d.h. in Summe 1 Mrd. €. Jedes Jahr werden mindestens 3 Beteiligungen verkauft, also Minimum 150 Mio. € an Exiterlös/Ergebniseffekt p.a.
Klar, über die 50 Mio. lässt sich streiten. Verkaufe man Office Depot für 50. Mio € hätte ich einen stark geschwollenen Tränensack, würde aber Blaupunkt für 50 Mio. € verkauft, hätte ich eine Gesichtsstarre vor lauter Grinsen.
Aus der Luft gegriffen ist dieser Durchschnittsexiterlös aber nicht. Geht man vor Restrukturierungsaufwendungen p.a. von 100 Mio. € aus, heißt dies, man investiert pro Beteiligung 5 Mio. €. Auf dieses Investment will man einen Return, und der Zielmultiple liegt bei 10x (Aurelius erzielte bislang durchschnittlich 9,7x) kommt man auf 50 Mio. €.
Oder man schaut sich den Einkaufspreis der Beteiligungen an. Studienkreis kostete "einen hohen einstelligen Millionenpreis", Secop und Getronics circa 15 Mio. €, Cargill ca. 6 Mio. CHF, einige kosteten gar nichts und summasummarum landet man bei 5 Mio. €, was laut Aurelius ohnehin der Mindest-Eigenkapitaleinsatz pro Deal ist. Multipliziert mit dem Ziel-Multiple sind wir wieder bei 50 Mio. €.
Und dies ist deutlich geringer, als was wir in 2017 an Exits hatten, so gesehen rechne ich sehr konservativ. Studienkreis war irgendwas mit 70 Mio. €, Getronics und Secop 220m und 180m €. Ein Reuss-Seifert wird natürlich niemals 50 Mio. € zum Ergebnis beitragen, sofern es denn verkauft würde, aber z.B. Silvan traue ich das schon zu.
Da der NAV bereits jetzt bei ca. 1,5 Mrd. € liegt und die letzten Käufe und sonstigen Verbesserungen in den Konzernunternehmen noch nicht berücksichtigt wurden, bin ich mit meiner 1 Mrd. € sehr konservativ und dennoch reicht es, von einer nachhaltig hohen Dividende auszugehen.
Wenn alles glatt läuft könnte der NAV bis 2020 auf 2 Mrd. steigen und wenn's richtig gut läuft ab dann jährlich circa 500 Mio. € an Exiterlösen geben, wie dieses Jahr :-)
Kurzum: Es müsste schon eine Steinhoff-Bilanz vorgelegt werden, damit ich mich aus diesem Unternehmen zurückziehe ;-)
P.S.: Insbesondere für die, die sich noch nicht allzu lange und ausführlich mit Aurelius befasst haben, empfehle ich diese Übersichtspräsentation: aureliusinvest.de/site/assets/files/1410/..._oktober2017_d.pdf