Im Internet sind in den einschlägigen Portalen eine Vielzahl von Bewertungen von aktuellen und ehemaligen Mitarbeitern von Nordex zu lesen. Inwieweit diese repräsentativ sind, kann ich natürlich nicht beurteilen (ich habe ca. 150 gefunden und gelesen). Insgesamt wird Nordex als befriedigender bis guter Arbeitgeber eingestuft:
Mein Eindruck, der sich daraus ergibt:
1. Die Stimmung in Hamburg ist deutlich besser als in Rostock. Speziell in Hamburg wird Nordex als dynamischer und guter Arbeitgeber geschildert. Die positiven Bewertungen sind eher jüngeren Datums.
2. Das enorme Wachstum in den vergangenen Jahren inkl. Integration von Acciona sowie SSP (einer schrieb, dass er erst Spanisch, dann Dänisch und jetzt noch Chinesisch lernen soll - das wär dann doch zuviel verlangt) hat auf vielen Ebenen zu organisatorischen Problemen geführt. Ob Führung, Kommunikation, Organisation der Arbeitsabläufe u.v.m. - der notwendige Aufbau von entsprechenden (Führungs- und) Organisationsstrukturen, die eben dieses Wachstum und die neue Unternehmensgröße abbilden, erfolgte scheinbar nur unzureichend.
3. Daraus resultierende scheinen speziell in Rostock eine Reihe von Effektivitätspotentialen zu liegen (schön formuliert gell?). Die GVZ und deren Führung kommt hier extrem schlecht weg, wie auch speziell in Rostock es ein Personalthema gibt.
4. Die hohen Strukturkosten liegen wohl genau in diesen Organisationsdefiziten begründet. Ob die Werke in Rostock (leider nicht erkennbar welche Bereiche gemeint waren, ich vermute jedoch die Blattfertigung?) zukunftsfähig sind, wird tlws. angezweifelt.
Meine Vermutungen:
1. Der Produktionsstandort Rostock steht zur Disposition. Schließung oder Verkauf scheinen wohl ernsthaft diskutiert zu werden, könnte man sich so doch zahlreicher Probleme auf einen Schlag entledigen.
2. Es ist zweifelhaft, dass Nordex das ursprünglich geplante Wachstum organisatorisch geschafft hätte. Oder anders gesagt: sich daran evtl. organisatorisch massiv "verschluckt" hätte. Insofern stellt sich die Frage, ob der Vorstand um Blanco dies nicht erkannt hat und im Herbst massiv auf die Vertriebsbremse gestiegen ist.
3. Die Neuaufstellung der Organisation, evtl. und speziell verbunden mit Ausgliederung von Unternehmensteilen, bietet wohl umfangreiche Kosteneinsparungspotentiale. Hier scheint es wohl gerade eine Vielzahl von Aktivitäten zu geben.
So, das sind alles nur meine unmaßgeblichen Eindrücke und Gedanken. Ganz wichtig: Ich gehe davon aus, dass es viele Nordex Mitarbeiter gibt, die für Nordex täglich sehr gute Arbeit leisten. Denen gebührt Respekt und diese will ich mit meinen Eindrücken und Vermutungen auch nicht kritisieren.
Wen es nicht interessiert dann wie immer einfach überlesen.