Kolumne von Heiko Thieme: Ein teures Portemonnaie

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Kolumne von Heiko Thieme: Ein teures Portemonnaie

 
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Kolumne von Heiko Thieme
Ein teures Portemonnaie

´´Der zweitreichste Mann der Welt stiftet sein 20 Jahre altes Portemonnaie als
Versteigerungsobjekt für eine Wohltätigkeitsveranstaltung´´. Wall Street fand an dieser
Schlagzeile großes Interesse. Das Mindestangebot liegt laut Pressemitteilung bei
stolzen 5.000 Dollar. Wenn es sich hier um Ihre eigene Geldbörse handeln würde,
dürfte dies, ohne Ihnen zu nahe treten zu wollen, bei einer Wohltätigkeitsveranstaltung
wohl kaum mehr als zwei Mark bzw. einen Euro einbringen. Übrigens wäre zweifelhaft,
ob man Ihre schäbige Geldbörse für einen solchen noblen Zweck überhaupt
akzeptieren würde, denn immehrin hat sie 20 Jahre in Ihrer Gesässtasche verbracht
und war damit eventuell äußerst extremen Umweltverhältnissen ausgesetzt. Handelt
es sich jedoch um die Geldbörse, die am Gesäss von Warren Buffet, dem
erfolgreichsten Investor der Nachkriegszeit, hing und damit sozusagen vom Arsch der
Finanzwelt profitierte (wir entschuldigen uns für diesen bedauerlichen Druckfehler!), so
steigt der Preis in astronomische Höhen. Bei genauerer Anal-yse (diese Trennung war
unbeabsichtigt!), läßt sich die Höhe des Mindestangenbots von 5.000 Dollar logisch
erklären.

Nehmen wir einmal an, dass der ursprüngliche Kaufpreis des Portemonnaies bei
maximal 50 Dollar lag, was bei Warren Buffet, der nicht gerade für seinen
extravaganten Lebensstil bekannt ist, relativ viel wäre, so ergibt dies einen Gewinn von
beachtlichen 10.000% in 20 Jahren, was eine jährliche Steigerung von ca. 25%
bedeutet. Dieses Ergebnis von 25% im Jahr ist interessanterweise fast identisch mit
dem Durchschnittsresultat, das Buffet für seine Investoren seit 1958 erzielt hat. Aus
damals ursprünglichen 1.000 Dollar wurden heute fast 8Mio. Dollar.

Seit Mitte letzten Jahres hat Buffet jedoch seinen magischen Touch zumindest
temporär verloren, da der Aktienkurs des von ihm verwalteten Berkshire Hathaway
Fonds um ca. 30% gefallen ist. Diese Verluststrähne ist aber sicherlich nicht der
Grund, warum sich der po-puläre (!) Buffet von seinem Geldbeutel trennt.
Interessenten sind hier offensichtlich echt gefordert, da man mit herkömmlichen
Analysen hier wohl kaum zu einem logischen Kaufpreis kommt. Auf jeden Fall wird
diese Auktion als Kuriosität in die Annalen der Geschichte eingehen!

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