Der Aufsichtsrat von Toshiba berät darüber, ob der Verkauf der NAND-Flash-Speicher- Sparte an Konsortien um Western Digital und um Foxconn nun doch möglich wäre.
Bis vor kurzem hatte Toshiba keinen Hehl daraus gemacht, an ein Konsortium verkaufen zu wollen, in dem das Innovation Network Corp. of Japan (INCJ) und die Development Bank of Japan (DBJ) die Mehrheit haben. Mit dabei waren auch Bain Capital und als reiner Geldgeber SK Hynix. Rund 18 Mrd. Dollar würde der Verkauf voraussichtlich einbringen.
Diesen Plan wollte Western Digital vereiteln, denn das Unternehmen ist selber an einem Kauf interessiert. Das Konsortium würde ebenfalls rund 18 Mrd. Dollar bezahlen und Western Digital wäre nach Informationen der Japan Times zu Kompromissen hinsichtlich des Stimmrechts im Falle der Übernahme bereit.
Western Digital betreibt über die im vergangenen Jahr gekaufte SanDisk Joint-Ventures mit der Speichersparte Toshiba Memory und leitet daraus ein Mitspracherecht am Verkauf von Toshiba Memory ab. Gegen den beabsichtigten Verkauf an das bevorzugte Konsortium ist Western Digital gerichtlich vorgegangen, Toshiba hat daraufhin seinerseits gegen Western Digital geklagt und verweigert den Mitarbeitern von Western Digital den Zugang zu gemeinsamen Daten innerhalb des Joint Ventures. Das Verhältnis gilt als zerrüttet.
Mit dem Verkauf an das bevorzugte Konsortium kam Toshiba allerdings nicht so recht voran, was auch an der etwas undurchsichtigen Rolle von SK Hynix im Konsortium liegen könnte: Strebt SK Hynix doch ein Mitspracherecht an?
Jetzt geht offenbar der INCJ und der DBJ die Geduld aus und sie wollen nun wieder mit anderen Konsortien verhandeln. Denn die beiden könnten auch in das Konsortium um Western Digital einsteigen. Dann bliebe Toshiba Memory wie die Regierung wünscht mehrheitlich in japanischer Hand. Und vielleicht wäre ein ähnliches Geschäft ja auch mit Foxconn möglich, die immerhin mit 27 Mrd. Dollar deutlich mehr geboten hatte als die anderen Konsortien.
Währenddessen ist hat Toshiba die ehemalige Tochter Landis + Gyr an die Schweizer Börse gebracht. Toshiba hatte 60 Prozent an dem Smart Meter-Spezialisten gehalten, und die INCJ 40 Prozent. Der Börsengang ist ohne Komplikationen über die Bühne gegangen und hat rund 2,3 Mrd. Franken gebracht. Allerdings ist das im Vergleich zu dem Geld, das Toshiba benötigt, um den Verlust nach der Insolvenz der US-Tochter Westinghouse auszugleichen, nur ein Tropfen auf dem heiße Stein, aber es könnte der Stein vom Weisen und zum Weg Norden sein.
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Gruss RS