Emprise

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Emprise

 
#1

     Emprise Management Consulting AG (WPK 571050)  

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     Ein IT-Dienstleister ist kein Internetunternehmen?
     Dieser schon! Die Beteiligungen von Emprise bieten sowohl ein e-shop System als auch den für die Zukunft des Internets lebensnotwendigen Breitbandzugang. Der Vorstand meint dazu: Unser Motto lautet "solutions for tomorrow".
     Unternehmen
     Emprise ist eine Holding mit ausgeprägtem Hang zum Networking. Unter dem Dach der Mutter EMPRISE Management Consulting versammeln sich unterschiedliche Beteiligungen, die zum großen Teil direkt untereinander kooperieren. Dabei ist das Management der Töchter am eigenen und am Mutterunternehmen gleichzeitig beteiligt. Jeder ist strukturell bedingt am Fortkommen des anderen interessiert.

     Produkte
     Emprise verfolgt im Wesentlichen zwei Entwicklungsziele, zum einen den WLL (WirelessLocalLoop)-Anschluss, zum anderen eine B2B-Handelsplattform.

     "SelfServe"
     Rund um das e-payment System "SelfServe" bietet Emprise modular die gesamte Palette für den e-commerce von e-shop-Software, Implementierung bis zur Zahlungsabwicklung an.

     "dataAirways"

     Hierbei handelt es sich um Richtfunktechnologie, der Teilnehmeranschluss wird demnach nicht durch das Telefonkabel realisiert, sondern über Funkwellen. Gegenüber den konkurrierenden Technologien (Satellit, TV-Kabel, ISDN/DSL, FTTC) besticht WLL durch die geringen Anschlusskosten, ein Sendemast und eine Empfangsschüssel bei jedem Kunden genügen. Die Technologie hat Grenzen, die eine Massenanwendung verbieten, so kann z.B. ein Sendemast nur ca. 50 Anschlüsse bedienen. Größter Nachteil ist jedoch, dass ein freier Luftraum zwischen Sender und Empfänger erforderlich ist.
     Zielgruppe sind Unternehmen, die mehrere Filialen vernetzen wollen, um kostengünstig große Datenmengen auszutauschen, also hauptsächlich Medienunternehmen, Banken und Versicherungen.

     Kaufen?

     Kursentwicklung
     Am Morgen dümpelte der Kurs noch um 80 Euro, dann kam eine Ad-hoc-Meldung, Pause, danach Kurse bis 143 Euro, unter 100 Euro war kein Reinkommen mehr.
     Innerhalb einer Stunde hatte das Unternehmen seinen Wert um satte 200 Millionen Euro erhöht. Wenige Ad-hoc-Meldungen sind so wertvoll, dabei wurde inhaltlich nicht viel Neues berichtet. Die WLL (WirelessLocalLoop)-Technologie der 72prozentigen Tochter Mediascape Communications erreichte Übertragungsraten von 155 Mbit/s. Der gebündelte ISDN-Anschluß erreicht gerade mal 128 kbit.
     Damit festigte Mediascape seine Technologieführerschaft weltweit. Für den Kunden war diese Meldung allerdings kein revolutionärer Schritt, denn bereits mit der in Hamburg und Düsseldorf angebotenen 34 Mbit Technologie war Videoübertragung etc. problemlos möglich. Aber schneller dürfte der neue Zugang sein, in evolutionärer Hinsicht ist der neue Übertragungsdurchsatz bemerkenswert.

     Kurschancen
     Das Unternehmen hat einen prognostizierten Umsatz in 2000 von 39 Millionen Euro. Die Marktkapitalisierung beträgt momentan 700 Millionen Euro, das KUV beträgt somit 18.
     Für ein Unternehmen mit einzigartiger Technologie wäre auch dieser Preis nicht zu hoch, leider trifft das auf WLL nicht zu, auf den e-shop schon gar nicht.
     Die WLL-Technologie konkurriert direkt mit dem breitbandigen Satellitenzugang und dem Glasfaser (FibreToTheCabinet). Gegen diese Technologien kann WLL jedoch Kostenvorteile ins Feld führen. Problematischer erscheint, dass die WLL-Technologie nicht gerade von der Emprise Tochter Mediascape erfunden wurde. Ursprünglich entwickelt bei und in den USA unbestrittener Marktführer ist Formus Communication, eine Tochter der Chase Manhattan. Diese wiederum gründete zusammen mit der Passauer Neuen Presse das Unternehmen Callino (vormals Arcis). Callino agiert in Deutschland und baut ein WLL-Netz auf. Damit konkurriert diese praxiserfahrene Gruppe direkt mit Mediascape(Emprise). Dabei bleibt es nicht, auch die Entwickler der WLL-Technologie, Lynn Forrest und Michael Price sind über das Unternehmen Firstmark auf dem deutschen Markt tätig. Mit Broadnet (Comcast, drittgrößter US-Kabelbetreiber), Star One (Star Telekom), MCI Worldcom (Platz 2 im US-Fernsprechmarkt), VIAG Interkom, Mannesmann und Tesion hat sich die Elite der internationalen Telefonkonzerne die begehrten WLL-Funklizenzen gesichert und steht in den Startlöchern.

 
     Viele Jäger sind des Hasen Tod
     Es erscheint zumindest nicht selbstverständlich, dass Mediascape gegen diese geballte Kompetenz im Netzbetrieb bestehen kann. Die Erfahrungen von Mediascape beruhen bislang auf zwei Dutzend Kunden. Im Betreibergeschäft kommt es jedoch eher auf Marketingqualitäten denn auf Technik an. Mediascape versucht es ersteinmal allein und will ein eigenes Netz aufbauen.
     Emprise wird Mediascape an die Börse bringen
     Mediascape braucht Geld für den Aufbau einer WLL (WirelessLocalLoop)-Infrastruktur, ein Carve-out verbietet sich somit, bleibt nur der Spinn-off. Emprise bleibt also Hauptaktionär.
     Dennoch, ein Börsengang der Tochter ist der erste Schritt zum vollständigen Verkauf, bietet die Börsenbewertung doch gute Anhaltspunkte für die Preisfindung von Interessenten. Die Technik ist offenbar Weltklasse, denn 155 Mbit/s ist bislang einmalig.
     Allerdings ist es sehr mutig zu behaupten: "Im Bereich Wireless-local-loop gehöre die Zukunft den schnellsten Unternehmen, nicht den größten" (Gerd Nicklisch, Vorstandssprecher).
     Auch wenn Emprise dies momentan dementiert, ist ein Verkauf an eine internationale Telefongesellschaft, die einen zusätzlichen Zugangsweg zum Kunden sucht, die wahrscheinlichere Entwicklung, denn Netzbetrieb und Netztechnik erfordern ein unterschiedliches Managment.
     Alleine wird es Mediascape nicht schaffen. Wenn es allerdings gelingt, Allianzen mit Netzbetreibern zu bilden, dann ist Mediascape als Techniklieferant gut positioniert.
     Diese Allianzen werden mit Aktienpaketen gefestigt werden. Der Anteil von Emprise an Mediascape wird auch ohne Verkauf durch Abgabe von Anteilen an die Partner kontinuierlich abnehmen.
     Für den Eigner von Emprise-Aktien ist das nicht von Nachteil, denn durch den Börsengang der Tochter ist gewährleistet, dass bei der Abgabe von Anteilen ein fairer Preis gezahlt wird.

     Viele Käufer, hohe Preise
     In Deutschland blockiert die Telekom erfolgreich jeden Leitungszugang zum Endkunden. Die Konkurrenten stürzen sich auf die alternativen Zugänge, wie das Interesse an den WLL-Funklizenzen beweist. Sie werden auch bereit sein, überdurchschnittliche Preise für kleinere Firmen zu bezahlen. Zum einen, um noch fehlende Gebietslizenzen zu erwerben, zum anderen, um bestmögliche Technik anbieten zu können. Mediascape bietet Lizenzen und Technik, ist demnach ein begehrtes Filetstück, das angesichts der Vielzahl von Interessenten mit Gold aufgewogen werden dürfte.
     700 Millionen Euro Marktwert sind angesichts dieser Marktlage nicht zu viel, so dass auch Emprise mögliches Übernahmeziel wäre, wenn man die Altaktionäre zum Verkauf überzeugen könnte. Im Ergebnis ist die Marktkapitalisierung in diesem Zusammenhang kein Hindernis. Das hohe KUV von 18 erhält eine untergeordnete Bedeutung, steht somit weiteren Kurssteigerungen nicht entgegen.
     Die e-Commerce-Beteiligungen sorgen für zusätzliche Phantasie. Das Management hat bisher nicht enttäuscht.

     Status in der Dispoliste:
     Spät, aber unseres Erachtens noch rechtzeitig nehmen wir diesen Wert innerhalb der nächsten Woche in unsere Dispoliste auf. Wir hoffen auf nachlassendes Interesse, nehmen deshalb einen Teileinstieg vor. Spätestens zur Bilanzpressekonferenz und Analystenkonferenz am 20.3.00 werden wir voraussichtlich voll investiert sein.
     Im Zuge des Börsenganges von Mediascape werden wir im Rahmen einer Neubewertung entscheiden, ob wir in Mediascape tauschen.
     Ein Stopp-Loss ist schon alleine aufgrund des bisherigen Kursverlaufs unverzichtbar.
   

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