Einschätzung 25.10. (am Morgen)

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Einschätzung  25.10. (am Morgen) Sailorman
Sailorman:

Einschätzung 25.10. (am Morgen)

 
25.10.99 09:35
#1
25. Oktober 1999 um 8:42 Uhr MEZ

Buy on Fear

In der letzten Woche wurde alles wieder aufgeholt, was in der Vorwoche – der Verfallwoche für die Oktober Optionen – verloren wurde. Das bestätigt unseren Verdacht, der auch hier in der Vorwoche geäußert wurde, daß die Professionellen die Presse dahin beeinflußt hatten, um deren Positionen, die im Hinblick auf das Oktober Syndrom genommen wurden, am Verfalltag auch gut aussehen zu lassen. Im gleichzeitigen Atemzug, wie die Professionellen in der vergangenen Woche Short Oktober Positionen nahmen, wurden auch Long November Positionen genommen, so daß auf beiden kurzfristigen Wochenbewegungen Gewinne realisiert werden konnten.

Die zweite Erkenntnis ist, daß es sich immer gelohnt hat und lohnt, an diesen super ängstlichen Börsentagen gleich am Anfang der Börsensession zu kaufen. Dieses resultierte in dem Marktbericht im eb Daily der letzten Woche, in dem eine Jahresendrallye erwartet wird mit neuen historischen Höchstkursen in das neue Jahrtausend, zumindest in den USA.

An den europäischen Börsen mit ihren teils schwach wachsenden Nationalwirtschaften, hohen Arbeitslosenzahlen und den Rechtsdrall der politischen Strömungen – am Wochenende hat auch in der Schweiz die Volkspartei unter Christoph Blocher 23% bei den Nationalratswahlen erzielt – dürften die neuen historischen Höchstkurse wahrscheinlich nur in den Ländern mit niedrigen Arbeitslosenzahlen erreicht werden, wie z.B. Frankreich, Holland und Großbritanien. In den Kommunalwahlen in Baden-Württemberg am vergangenen Wochenende gab es auch einen Rechtsdrall, der aber im Vergleich zu Österreich und der Schweiz erst von links zur Mitte führt.

In den vielen Diskussionen über Inflation, Staatsverschuldung und Handelsbilanzdefizit, die in der Presse und auch von einigen rhetorischen Marktgurus gerade in der letzten Woche immer wieder aufgegriffen werden und wurden, sind viele Erkenntnisse gekommen, die mit dem gewaltigen Anstieg der weltweiten und besonders der US-amerikanischen Börsenkapitalisierung zusammenhängt, die praktisch so groß geworden ist, daß sie jedes makro-ökonomisches Problem auffangen kann, vorausgesetzt die Politker verhindern dieses neue Phänomen nicht, das es in der bisherigen Volkswirtschaftslehre noch nicht gegeben hat. In dem nächsten eb Monthly wird eingehend auf diese Erkenntnisse und deren Auswirkungen auf die Börsenmärkte eingegangen. In diesem Zusammenhang ist es erwähnenswert, daß das Bewertungsmodel, das Edward Yardeni, Chief Global Investment Strategist von DEUTSCHE BANK ALEX BROWN im BARRON’S vom 6. September 1999 erläutert hat und auch von der FEDERAL RESERVE BANK angewendet wird, eigentlich zu veraltet sein dürfte, das den DOW am Ende dieses Jahres sogar bei 8000 sieht. Auf der anderen Seite gibt es ein neues Buch The New Strategy for Profiting from the Coming Rise in the Stock Market von James Glassman und Kevin Hasset, das die neue Bewertung mit Hilfe des Geldmengenwachstums weiter analysiert hat, und den DOW in den kommenden Jahren bei 36.000 sieht.

Die erneute Kaufempfehlung einer deutschen Privatbank hat die seit über einem Monat an der NYSE existierenden Short Position von 8,9 Mio SAP Aktien nicht reduziert. Aufgrund der wahrscheinlichen Abschaffung des Glass-Stiegel Gesetzes in den USA, das weitere Verschmelzungen von Brokern und Banken zur Folge hat, werden im heutigen eb Daily akute kurzfristige Handelsempfehlungen von noch unabhänigigen US-amerikanischen Brokern erwähnt.

Unter : www.ebtrade.com
www.ebtrade.com/ebt/cf/scoop.cfm?typ=1

Gruß
Sailorman
Einschätzung  25.10. (am Morgen) chf1
chf1:

Die Wahlen in der Schweiz scheinen die Aktienkurse nicht zu behindern

 
25.10.99 10:21
#2
Der SMI ist z.Zt. im Plus. Vergiss bitte nicht, dass Christoph Blocher der Mehrheisaktionär und Geschäftsführer der EMS-Chemie ist. Ems-Chemie ist einer der 20 SMI-Titel. Blocher ist selbst Milliardär. Auch ist er mit Martin Ebner liiert. Ebner ist Multimilliardär und der Mann, der den Shareholder-Value in der Schweiz populär gemacht hat. Viele Firmen, für die er sich bisher interessiert hat, haben ihre Unabhängigkeit verloren, natürlich zum Vorteil der Aktionäre. Darunter finden sich auch die ehemaligen SMI Unternehmen: Schweizerische Bankgesellschaft, Winterthur Versicherung, Alusuisse-Lonza Gruppe (sollte zuerst an VIAG verschachert werden).

Gruss, CHF
Einschätzung  25.10. (am Morgen) Sailorman
Sailorman:

Re: Ist mir bekannt....

 
25.10.99 16:13
#3
Ist mir bekannt. Habe selbst beim SBV und Julius Bär gearbeitet. Das allgemeine Umfeld - wie der schwache Schweizer Franken heute - dürfte doch negativer werden. Folge wird sein, daß die Zinsen steigen,die wiederum negativ für die Börse sein wird.

Sailorman
Einschätzung  25.10. (am Morgen) chf1
chf1:

Ich glaube nicht, dass die Schweizer Nationalbank (SNB) die Zinsen anh.

 
26.10.99 08:38
#4
Wenigstens nicht im Alleingang. Erst wenn die EZB die Zinsen erhöht, wird die SNB mitziehen. Ein schwacher Franken ist ein Geschenk von Himmel, hilft unserer Exportindustrie.

Eine Erstarkung der SVP kann m.E. genau das Gegenteil für die Aktien bewirken, nämlich höhere Kurse. Nachdem viele der reichsten Schweizer (Ebner, Frei, etc. und natürlich Blocher selbst) diesen Kreisen nahe stehen, resp. selbst SVP-Mitglieder sind, werden sie wohl kaum eine Politik fahren, bei der sie selbst ärmer werden.

Man wird doch eher Umverteilung von Arm zu Reich weiter vorantreiben. Und damit die breite Masse, die nichts profitiert, mitmacht, wird man ihnen das Zückerlein geben, um sie still zu halten: Repression gegen andere (Asylanten, Drogenabhängige etc.), die ja an allem Schlechen in der Schweiz Schuld sind.

Gruss, CHF
Einschätzung  25.10. (am Morgen) Sailorman

Re: Die Zinsen werden grundsätzlich von den Marktteilnehmern erh.

 
#5
Die Zentralbank bestätigt nur die Voraussichten der Marktteilnehmer. Wenn der schweizer Franken schwach wird, müssen höhere Zinsen für die Finanzierung der prozentual sehr hohen Staatsverschuldung angeboten werden. Sie wissen vielleicht, daß mit dem Prozentsatz der Staatsverschuldung die Eidgenossen garnicht Mitglied der EU hätten werden können.
Ich glaube nicht, daß Sie den Reichtum der SVP-Verantwortlichen mit deren Gedankengut gleichstellen können. Jean-Marie Le Pen ist auch reich, so wie Henry Ford und Friedrich Krupp. Leider hatten alle (die beiden letzteren) den Nationalsotialismus unterstützt. Im Zuge unserer Freiheitlichen gemeinschaftlichen Integration in der Welt und vor allem in Europa ist ein nationalorientiertes Gedankengut nicht förderlich - vor allem für die Börse.

Gruß
Sailorman


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