Neben den bröckelnden Unternehmenswerten im Berkshire-Portfolio dürften auch Buffetts milliardenschwere, langfristige Wetten auf Aktienindizes auf den Kurs gedrückt haben. Der Investor hat weltweit Wetten auf vier Indizes laufen, etwa auf den Standard & Poor's. Investoren gaben Buffett demnach 4,85 Mrd. Dollar dafür, dass er sie absichert, sollten die Indexstände dramatisch fallen. In diesem Fall müsste er den Geldgebern ab 2019 bis zu 36 Mrd. Dollar zurückzahlen. Sollten die Märkte aber steigen, hat Buffett ein gutes Geschäft gemacht.
Solcherlei Wetten machen die Berkshire-Anleger zunehmend nervös, da in der Finanzkrise auch Unmögliches möglich werden kann. Als warnendes Beispiel gilt der japanische Nikkei-Index, der 1989 noch 39 000 Punkte erreichte. Heute liegt er unter 9000 Punkten. Während Buffett im November besorgten Investoren versprach, noch transparenter bei seinen Geschäften zu sein, verdreifachte sich im vergangenen Quartal der Preis für Absicherungen von Berkshire-Geschäften. Solche Credit Default Swaps spiegeln das Vertrauen der Anleger wider - je höher der Preis, desto niedriger die Zuversicht.
Anleger rechnen nun offenbar mit einem weiter sinkenden Berkshire-Kurs. Die Zahl der Leerverkäufe jener Titeln war laut Daten von Bloomberg zuletzt so hoch wie seit sechs Jahren nicht mehr. Bei Leerverkäufen wetten Anleger auf fallende Kurse.