19:43 18.03.09
WASHINGTON (dpa-AFX) - Die US-Notenbank (Fed) hat den Ankauf langfristiger Staatsanleihen angekündigt. Um die Bedingungen auf dem privaten Kreditmarkt zu verbessern, sollen über die kommenden sechs Monate langfristige Staatsanleihen im Wert von bis zu 300 Milliarden US-Dollar angekauft werden, teilte die Notenbank in ihrem am Mittwoch veröffentlichten Kommentar zur Zinsentscheidung mit. Der Zielsatz für Tagesgeld ("Federal Funds Rate") werde zudem weiter auf dem aktuell niedrigen Niveau bleiben.
Zudem kündigte die Fed den Erwerb von hypothekenbesicherten Wertpapieren im Umfang von bis zu 750 Milliarden an. Auch warnten die Währungshüter vor dem Risiko einer längerfristig niedrigen Inflation. Die Fed werde aber weiterhin alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen ergreifen, die für eine Erholung der Wirtschaft und für die Wahrung der Preisstabilität nötig seien. Die wirtschaftliche Entwicklung habe sich unterdessen seit der Sitzung im Januar weiter verschlechtert. Auch wenn der kurzfristige Ausblick schwach sei, geht die Fed davon aus, dass die ergriffenen Maßnahmen zu einer allmählichen Erholung der Wirtschaft beitragen werden./dr/he
Zum Vergleich:
40192. Was Bernanke sagen wird: daiphong 18.03.09 14:25
„Die Krise wird uns noch lange beschäftigen, aber wir erwarten nun allmählich Stabilisierungen, unsere Industrie wird nächstes Jahr wieder wachsen. Wir werden auf viele Jahre himaus mit Nullzins fast inflationsfrei leben, die Staatsanleihen sind absulut sicher. Die Nachfrage in- und ausländischer Privatanleger, Banken etc. ist so hoch („safe haven“), dass wir selbst nur im Notfall zukaufen. Der Staat kann daher und muss weiter expansiv bleiben, bis die Nachfrage wieder anzieht. Wir werden eher alle anderen Kreditsektoren konzentrieren und durch Garantien, Zinssenkungsmaßnahmen, Aufkäufe absichern. Unser fragiles Finanzsystem hat sich bereits stabilisiert, unsere Banken laufen wieder rund. Wir fordern alle anderen Nationen auf, sich endlich entsprechend anzustrengen.
Was Bernake nicht sagen wird:
„Wir pumpen schon länger riesige Mengen Geld in die Banken, um die Kreditausfälle zu kompensieren, Zinsen zu senken und die Staatsfinanzierung zu ermöglichen. Das wird auch jahrelang so weiter gehen, es wird den Dollar aushöhlen, da vom Ausland kaum neuer Kredit kommt, und davon sind wir an sich völlig abhängig. Aber die Märkte werden den Dollar wohl nur langsam absenken und immer über seinem Wert handeln. Unsere Industrie wird davon profitieren, andere Sektoren werden daran leiden. Unser Dollar wird ohnehin schon lange nicht mehr durch uns, sondern durchs Ausland gedeckt, insbesondere durch den Export der an den Dollar gekoppelter Ölländer und Chinas. Solange das so ist, können wir uns unsere Geldpumpe leisten und haben auch noch genügend Erpressungspotential. Natürlich, der alte Luxus ist für immer vorbei, jedenfalls für die meisten. Wir können nur hoffen und beten, dass unsere Talfahrt langsam geht und im Ausland die Konjunktur auch ohne uns wieder anspringt.“