Monsterbeträgen zu haben. Garantien werden nämlich nicht zwangsweise fällig. Hat schon jemand versucht die Garantien in Europa zusammen zu zählen? Wie würde er dabei die Garantie von Merkel bezüglich Banken und Sichteinlagen ansetzen? Dass der Staat (Zentralbanken) Geldmärkte ersetzt die eingefroren waren, ändert an der Inflationsgefahr überhaupt nichts. Viele Kredite an den verschiedenen Fenster der Zentralbanken erhöhen die Liquidität auch nicht sondern ersetzen nur eingefrorene Liquidität. Sollten die "Sicherheiten" wieder zum leben erwachen, gibt es überhaupt kein Problem die daraus entstehende Liquidität wieder einzuziehen. Tut man das nicht, entsteht eine hohe Inflationsgefahr. Es scheinen bei den Journalisten, so wie in der breiten Bevölkerung, sehr wunderliche Vorstellungen darüber zu herrschen was Geld ist. Nur soviel: Geld das unter dem Kopfkissen oder im Bankcomputer ruht, ist kein Geld. Es ist billiges Papier und sehr billige Bits. Kommt immer mehr Geld zum Stillstand, sind wir voll drinnen in der Deflation und auf dem Weg in die Depression. Dabei ist es dann absolut unerheblich wieviel "Geld" ruht.
Der Staat flutet nicht die Märkte mit Liquidität. Er nimmt über Staatsanleihen Liquidität auf und steckt sie in den Markt zurück. Grund: Es wird oft nur noch dem Staat vertraut. Und das hat sich seit dem Beginn der Krise nicht gebessert. Es verschlechtert sich täglich weiter. Das ist sehr schön an den Renditen der Staatsanleihen der großen Währungen ablesbar. Mit weiteren Zinssenkungen hofft man die "Geldbesitzer" in andere Richtungen zwingen zu können und die Risikoaversion abzumildern. Wie Japan gezeigt hat, kann fehlendes Vertrauen das verhindern und sogar die Bereitschaft erhöhen, negative Zinsen zu akzeptieren. Bei einem Leitzins nahe 0% können die Geldmarktfonds schließen. Unter Volkswirtschaftler herrscht die Meinung vor, man bräuchte einen negativen Realzins von mindesten 1 bis 2% um eine Deflation zu bekämpfen. Wenn die Preise weiter in der momentanen Geschwindigkeit fallen, erreichen die Preiserhöhungen negative Raten. Wir stehen also kurz vor der Situation, dass alle monetären Spielereien nichts mehr bringen.
MMn bringt es in einer derartigen Situation überhaupt nichts an Bondsrenditen und anderen Kurspegel feststellen zu wollen, wo wir uns befinden. An Hand von Erfahrungswerten kann man überhaupt nichts feststellen. Dazu sind derartige Krisen viel zu selten und wenn, spielen sie immer in unterschiedlichen Umgebungen. Alle Untersuchungen und Doktorarbeiten über mögliche Varianten der großen Depression aus den 30-ziger sind alle das Papier nicht wert auf dem sie geschrieben worden. Wir können derartige komplexe Systeme nicht erklären und deshalb funktioniert ein Steuerungsversuch, wenn überhaupt, nur sehr mangelhaft. Das und der Ernst der Lage ist den meisten Teilnehmer auch bewusst. Nicht umsonst ist in allen Regierungen ein weltweiter Aktionismus ausgebrochen. Der momentane Zusammenbruch in der Wirtschaft ist in der aktuellen Heftigkeit einmalig und kann bei einer etwas längeren Dauer katastrophale Zustände erzeugen. Auch eine Daimler kann in einem Jahr pleite sein, wenn ihr Umsatz, was absolut vorstellbar ist, auf 20 % sinkt und sie ihre Schulden weiter bedienen muss.
Das bedeutet nicht, dass ich die aktuelle Lage durchblicken würde und wüsste was kommt. Das weiß keiner! Und besonders nicht die geistig minderbemittelten Journalisten der Finanzpresse. Ich wollte hier nur einige Aspekte verdeutlichen. Von harmlos bis wirklich schlimm ist alles drin. Machen sie sich ein einiges Bild. Lassen sie sich nicht von der Finanzjournaille auf falsche Fährten bringen. Beschäftigen sie sich stärker mit dem "realen" Leben. Die Kurse werden uns auch nicht sagen können, was auf uns zu kommt.