Euro unter Druck
Der Druck auf den Euro hält an, da mit aggressiven Zinssenkungen durch die EZB zu rechnen ist. Zu Beginn der gestrigen US-Handelssitzung fiel der Euro erheblich, was auf wenig erbauliche Wirtschaftsdaten der Eurozone zurückzuführen war. Außerdem lassen die gestrigen Kursverluste am US-Aktienmarkt auf die derzeitige Stimmung unter Anlegern schließen. In dieser Situation profitieren vor allem Anlagen mit geringen Erträgen wie der US-Dollar und der Japanische Yen. Die europäischen Wirtschaftsdaten fielen uneinheitlich aus, aber sie sprechen insgesamt dafür, daß die Europäische Zentralbank ihre aggressiven Zinssenkungen bis zum Jahresende und im Jahr 2009 fortsetzen wird. Die Overnight Index Swaps von Credit Suisse preisen zurzeit 25 Basispunkte zugunsten von Zinssenkungen durch die EZB in den nächsten 12 Monaten ein. Der deutsche Großhandelspreis-Index fiel im Oktober, und das geschieht nun bereits seit 5 Monaten in Folge, so daß er nun ein Jahrestief von 3,6% erreichte. Angesichts der seit Juli fallenden Rohstoffpreise hat der weltweite Preisdruck etwas nachgelassen, wobei sich dies in den staatlichen Inflationsstatistiken wie beispielsweise dem deutschen Großhandelspreis-Index zeigt; der am Freitag erwartete Verbraucherpreisindex für die Eurozone wird dies wahrscheinlich ebenfalls belegen. Der viel beachtete deutsche ZEW-Konjunkturindikator zeigte eine leichte Verbesserung bezüglich der wirtschaftlichen Aussichten, aber der Index, der das Vertrauen in die gegenwärtige Wirtschaftslage reflektiert, ist auf ein 3-Jahrestief von -50,4 gesunken. Wichtige Wirtschaftsdaten für die Eurozone, die Kursbewegungen auslösen können, sind erst am Freitag zu erwarten, wenn der besagte Verbraucherpreisindex veröffentlicht wird. Allerdings könnte dieses Ergebnis durch das Bruttoinlandsprodukt für die Eurozone im dritten Quartal überschattet werden. Es wird nämlich wieder mit einer Schrumpfung gerechnet, was schon im letzten Quartal der Fall war. Diese Aussichten entsprechen der allgemeinen Definition für eine Rezession, was für noch aggressivere Zinssenkungen durch die EZB spricht. Die erwähnten Wirtschaftsdaten bergen ein erhebliches bearisches Potential für den Euro.
adblue research
www.adblue.de/