Die DataDesign AG zählt sich zu den technologisch führenden Softwareanbietern in den Bereichen Electronic Banking und Zahlungssysteme für den Electronic Commerce. Auf der Basis individueller Softwareprojekte für große Finanzdienstleister hat das Unternehmen in den vergangenen Jahren innovative Produkte für diese beiden Zukunftsmärkte entwickelt. Die CeBIT 97 hatte dem Unternehmen den Durchbruch gebracht. Im Anschluss an diese Messe folgte der erste Großauftrag - eine komplette Finanztransaktionslösung für die BfG Bank AG. Der heutige Know-how-Schwerpunkt liegt auf dem Gebiet der Transaktions- und Sicherheitslösungen im Internet-Geschäft, wo sich das Unternehmen als die erste Adresse unter den Infrastrukturanbietern bezeichnet.
In den beiden Marktsegmenten Banking und Commerce wird künftig durch die Definition höherer Sicherheitsstandards der Einsatz entsprechender neuer Softwaresysteme nötig, heißt es. Zum einen haben sich die Kreditinstitute in Deutschland auf den gemeinsamen Standard HBCI (Homebanking Computer Interface) geeinigt, der die veraltete BTX-Technologie ablösen soll - aufgrund der zuletzt zögerlichen Akzeptanz der Banken bietet DataDesign seit 2000 zusätzlich auch die international weit verbreiteten PIN/TAN-Lösungen an. Zum anderen wurde von den großen Kreditkartenfirmen ein verbesserter Sicherheitsstandard SET (Secure Electronic Transaction) festgelegt, an dem sich die Entwickler von Zahlungssystemen im Internet orientieren müssen. DataDesign hatte nach eigenen Angaben als eines der ersten Unternehmen für beide Standards marktreife Produkte verfügbar. Als technologischer Marktführer will man in diesen Wachstumssegmenten überproportional expandieren.
Über die beiden angestammten Arbeitsgebiete hinaus hat DataDesign zuletzt den Markteintritt in andere Wirtschaftsbereiche wie die öffentliche Verwaltung und das e-Contracting vorangetrieben. Mit der Software NetContracter, einer Transaktionsplattform für den sicheren Vertragsabschluss im Internet, habe sich DataDesign im Geschäftsjahr 2001 erfolgreich im Bereich E-Government positionieren können. Erstmals eingesetzt wurde der NetContractor im Landkreis Bad Tölz und in der Stadt München.
Im Geschäftsjahr 2001 hat DataDesign einen kräftigen Rückgang des konsolidierten Umsatzes auf 9,74 (i.V. 13,14) Mill. Euro hinnehmen müssen. Dieser Rückgang wird insbesondere auf geänderte Vertriebsaktivitäten und Zielmärkte zurückgeführt. So seien zum einen die Handelsumsätze um 1,54 Mill. Euro gesunken, heißt es. Zum anderen hätten sich die den Geschäftsbereichen nicht direkt zuordenbaren Umsätze um 1,28 Mill. Euro vermindert. Dagegen hätten sich die Umsätze im beriech Solutions auf 6,43 (6,01) Mill. Euro erhöht. Auf Handelswaren entfielen 2,70 (4,25) Mill. Euro und auf Lizenzeinnahmen 0,58 (1,56) Mill. Euro.
Das Bruttoergebnis (Umsatz minus Umsatzkosten) verschlechterte sich deutlich auf 2,75 (5,74) Mill. Euro. Dagegen konnte das operative Ergebnis mit minus 5,01 (minus 4,91) Mill. Euro fast auf dem Niveau des Vorjahres gehalten werden. Bedingt durch den Wegfall von Erträgen aus der Veräußerung von Anteilen an Beteiligungsunternehmen (in erster Linie die Software4You Planungssysteme GmbH betreffend), die in 2000 in Höhe von 1,29 Mill. Euro vereinnahmt worden waren, erhöhte sich der Verlust aus gewöhnlicher Geschäftstätigkeit auf 4,72 (4,10) Mill. Euro. Eine höhere Steuergutschrift sorgte schließlich für eine leichte Reduzierung des Jahresfehlbetrages auf 2,54 (minus 2,68) Mill. Euro.
1999 hatte DataDesign mit einem gegenüber 1998 nur knapp behaupteten Umsatz von 12,2 Mill. DM nicht an das sprunghafte Wachstum der vorangegangenen Jahre anknüpfen können. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit verschlechterte sich drastisch auf minus 13,4 Mill. DM. Dies wurde in erster Linie auf F&E-Aufwendungen zurückgeführt; während in den Jahren zuvor aufgrund der hohen Projektauslastung keine Kosten angefallen waren, beliefen sich die F&E-Aufwendungen in 1999 auf 6,5 Mill. DM. Zudem waren die Kosten für Vertrieb und Marketing um rund 300% auf 5,8 Mill. DM erhöht worden. Die allgemeinen Verwaltungskosten wuchsen durch die Einführung eines firmeninternen Rechnungswesens und Controllings um 2,1 Mill. DM.
Zum 15. Januar 2002 hat DataDesign den E-Finance-Bereich von Brokat übernommen. Die Rahmenvereinbarung beinhaltet den Angaben zufolge die Übernahme des Geschäfts in den Regionen Deutschland, Österreich, Schweiz und Osteuropa. Dieses Geschäft wird in der 100prozentigen Tochtergesellschaft DataDesign Stuttgart GmbH weitergeführt. Im Rahmen dieser Transaktion hat sich die Omikron Holding GmbH & Co. KG strategisch mit rund 8% an der DataDesign AG beteiligt. Ziel dieser Beteiligung sei es, erklärt das Unternehmen, den Grundstein für die europaweite Zusammenarbeit zwischen Omikron als Anbieter für Firmenkunden Internet-Banking und DataDesign als Anbieter für Retail Internet-Banking zu legen. Durch die Bündelung der Kompetenz könnten künftig umfassende E-Finance-Lösungen für Privat- und Geschäftskunden aus einer Hand angeboten und damit neue Kundenpotentiale erschlossen werden. Zur Umsetzung der Transaktion wurde eine Sachkapitalerhöhung um 1,0 Mill. Euro vorgenommen; gleichzeitig erfolgte eine Barkapitalerhöhung um 614.000 Euro.
Gegründet wurde die Gesellschaft am 25. November 1992 unter der Firma Data Design, Datenbanken und Systemanpassung GmbH. Mit Beschluß der Gesellschafterversammlung vom 10. Februar 1998 erfolgte die formwechselnde Umwandlung in DataDesign AG. Das Grundkapital belief sich zu diesem Zeitpunkt auf 200.000 DM. Mit Vertrag vom 8. August 1998 wurden 8.000 Aktien im Nennbetrag zu je 5 DM an die Gold-Zack-Gruppe verkauft. Die ao. HV vom 31. August stimmte schließlich der Erhöhung des Grundkapitals um 5,8 Mill. auf 6 Mill. DM zu; gleichzeitig wurden die Aktien in Inhaber-Stückaktien umgewandelt. Die ao. HV vom 9. Oktober 1998 ermöglichte im Wege der Kapitalerhöhung auf 6,318 Mill. DM den Einstieg der plenum AG (Übernahmepreis 45 DM je Aktie). Die Firma Knorr, Reinsch & Partner zeichnete eine weitere Kapitalerhöhung um 50.000 DM (Ausgabepreis 25 DM).
Ebenfalls am 9. Oktober wurde eine dritte Kapitalerhöhung um 2,132 Mill. auf 8,5 Mill. DM beschlossen. Diese 426.340 Aktien wurden von einem Bankenkonsortium unter Führung der Metallbank übernommen und in der Zeit vom 4. bis 6. November 1998 einer breiten Öffentlichkeit zur Zeichnung angeboten. Darüber hinaus kamen weitere 68.800 Aktien aus dem Bestand der Altaktionäre zur Ausgabe. Im Rahmen des Bookbuilding (Spanne 54 bis 62 DM) wurde ein Emissionspreis von 62 DM ermittelt. Der erste Kurs am Neuen Markt stellte sich am 9. November 1998 auf 149 DM. Durch den Börsengang flossen der Gesellschaft frische Mittel von brutto rund 26,4 Mill. DM zu. (c) AfU Agentur für Unternehmensnachrichten GmbH