Boombranche Industrielle Bildverarbeitung (W:O)

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Boombranche Industrielle Bildverarbeitung (W:O) Parocorp

Boombranche Industrielle Bildverarbeitung (W:O)

 
#1
---Boombranche? Das Kennen wir doch iregndwo her... ;)---

Sonntag, 22.10.2000, 19:34


Boombranche Industrielle Bildverarbeitung

Die industrielle Bildverarbeitung befasst sich mit dem Einsatz optischer Methoden bei der Qualitätskontrolle und bei der Automatisierung der Produktion. Als echte Querschnittstechnologie findet man sie bei der Sortierung von Salatköpfen ebenso wie bei der Führung von Robotern, der Inspektion von Papier, Folie und Stahl und der Kontrolle von Mikrochips. Ihr Einsatz bei der vollautomatischen Briefsortierung und der Verteilung von Paketsendungen ist genauso erprobt wie bei der Kontrolle von PKW-Lackierungen.



Ihr Marktvolumen in Deutschland stieg im Jahre 1999 um fast 22 Prozent auf 865 Mio. DM. In diesem Jahr soll die Branche um 25 Prozent wachsen und die Milliardengrenze überspringen. Dies ist dann der vorläufige Höhepunkt in einer Reihe von guten Jahren. 1995 hatte der Umsatz dieser Branche noch bei 450 Mio. DM gelegen. Man erwartet auch künftig Wachstumsraten zwischen 15 und 20 Prozent pro Jahr.



Die Bildverarbeitung ist damit das am schnellsten wachsende Segment der Automatisierungstechnik, die im letzten Jahr insgesamt um etwa 10 Prozent zulegen konnte.



Freundliche Rahmenbedingungen prägen auch weiterhin das Bild. Die Automatisierungstechnik kann von einem rund 70 Mrd. DM großen Volumen profitieren, das die deutsche Industrie dieses Jahr in Anlagen und Ausrüstung investieren will.



Globalisierung fordert Umdenken

Die Globalisierung stellt die gesamte Industrie vor neue Herausforderungen. Die Innovationszyklen werden immer kürzer. Daher verblassen zeitweilige Alleinstellungsmerkmale immer schneller. Also muss die kritische Absatzmenge rasch erreicht werden. Das erfordert die konsequente Nutzung eigener Standortvorteile und den breiten, zügigen Einsatz neuer Technologien wie der industriellen Bildverarbeitung.



Produktqualität ist im Zeichen der Globalisierung ein überragendes Thema. Es kann sich heute niemand leisten, eine Ware ans andere Ende der Welt zu exportieren und anschließend einen erheblichen Betrag für die Behebung von Fehlern auszugeben. Die Ansprüche aus der Produzentenhaftung setzen hier gegebenenfalls noch eins drauf. Die industrielle Bildverarbeitung ist der Schlüssel zur Qualitätssicherung - die wesentliche Technologie zur zerstörungsfreien 100 prozentigen Kontrolle.



Wettbewerbsvorteile für Endanwender und Anlagenbauer

Der Einsatz von Machine Vision schafft eine Reihe von Wettbewerbsvorteilen. Die Qualitätskontrolle in hochautomatisierter Produktion mit den heute üblichen hohen Geschwindigkeiten kann meist nur berührungslos erfolgen. Durch den Einsatz der Bildverarbeitung auch in den Vorstufen der Produktion werden durch defekte Teile hervorgerufene teure Stillstände verhindert. Qualität vermeidet Serviceeinsätze mit erheblichen direkten und indirekten (Image)-Kosten. Die Bildverarbeitung erlaubt das leichte Umrüsten der Produktion auf andere Teile oder Varianten. Intelligente Steuerung von Warenflüssen wird durch sehende Systeme erleichtert oder überhaupt erst möglich. Früh wird Qualität kontrolliert, statt spät teurer Ausschuss produziert.



Optische Zukunftstechnologien geben darüber hinaus dem heimischen Maschinen- und Anlagenbau die Chance, hochrentable Produkte mit herausragenden Alleinstellungsmerkmalen auf den Weltmarkt zu bringen.



Einsatzfelder der Bildverarbeitung

Gemäß einer Untersuchung des VDMA finden die Güter der industriellen Bildverarbeitung zu nahezu 60 Prozent Anwendung in der Qualitätssicherung. Fast 23 Prozent machen die Anwendungen in der Fertigungsautomatisierung und in der Maschinensteuerung aus. Etwas mehr als 8 Prozent des Umsatzes werden im Bereich des Materialflusses erzielt.



Aufgabenstellungen im Bereich der Oberflächeninspektion kommen auf fast 25 Prozent, gefolgt von der zweidimensionalen Messtechnik mit nahezu 14 Prozent. Die Vollständigkeitskontrolle generiert etwas mehr als 12 Prozent des Umsatzes. Die Aufgaben aus dem Bereich Robot Vision, bzw. Lageerkennung kommen auf 9,1 Prozent.



Die größte Kundenbranche der industriellen Bildverarbeitung ist die Elektro(nik)-Industrie mit fast 17 Prozent Umsatzanteil. Es folgen Kfz-Industrie (15,4 Prozent), Metallverarbeitung (11,4 Prozent) und die Pharma-, Medizin-, Kosmetikindustrie (10,8 Prozent).




Die deutschen Hersteller von industriellen Bildverarbeitungslösungen exportieren 35 Prozent ihrer Güter. Dabei wird ein Viertel des gesamten Umsatzes in das europäische Ausland geliefert, 4,4 Prozent in die USA.



Machine Vision weltweit auf dem Vormarsch

Eine ähnlich positive Entwicklung verzeichnet z.B. der nordamerikanische Markt. Die dort ansässigen Anbieter von industrieller Bildverarbeitung erzielten 1999 einen Umsatz von 2,12 Mrd. US-Dollar. Es wurden knapp 40.000 Systeme verkauft. Für die Struktur der Anbieterseite des Marktes gilt ähnliches wie für den deutschen Markt: So erzielen über 90 Prozent der Mitgliedsfirmen der AIA (Automated Imaging Association) Jahresumsätze von weniger als 10 Mio. US-Dollar. Der Halbleiter- und Elektronikbereich wird weiterhin für Wachstumsraten zwischen 12 und 15 Prozent sorgen. Auch der Robotermarkt wird durch Zuwächse im Bereich von 30 bis 40 Prozent jährlich auf Sicht von drei bis fünf Jahren kräftige Nachfrageimpulse für die Bildverarbeitung generieren.



Machine Vision Anbieter am Neuen Markt

Die norddeutsche Basler AG ist seit etwa 18 Monaten börsennotiert. Das Unternehmen ist stark bei der Inspektion von CD’s und DVD’s. Weitere Standbeine sind Komponenten für die industrielle Bildverarbeitung und komplexe Aufgabenstellungen im Glasbereich und bei flexiblen Teilen. Der Kurs der Basler-Aktie kam unter Druck, als man im Februar diesen Jahres zunächst über Plan liegende Jahreszahlen für 1999 ankündigte, dieses Versprechen jedoch kurze Zeit später nicht einlösen konnte. Der aktuell schwache Markt der optischen Datenträger sorgt nun ebenso für Zurückhaltung der Aktionäre, wie der krankheitsbedingte Rücktritt des sehr agilen Vorstandsvorsitzenden und Gründers Norbert Basler.



Die Darmstädter ISRA AG hat sich auf sehende Roboter und Oberflächeninspektion spezialisiert. Sie ist sehr stark im Automobilbau und im Druckbereich. Nach dem äußerst erfolgreichen IPO im April diesen Jahres warten Anleger gespannt auf Zahlen für das Ende September abgelaufene Geschäftsjahr. ISRA zählt zu den bekanntesten und erfahrensten deutschen Systemhäusern der industriellen Bildverarbeitung und ist auch international gut aufgestellt.



Die Göttinger Linos AG ist erst seit Anfang September am Neuen Markt notiert. Unter dem Motto "Vielfalt als System – Kundenspezifische Lösungen und Standardprodukte" werden Produkte und Dienstleistungen aus den Bereichen Optik, Mechanik und Optoelektronik angeboten. In den Wachstumssegmenten Information Technology & Communication, Health Care & Life Sciences und Industrial Manufacturing erzielte die LINOS AG 1999 einen Umsatz von über 137 Mio. DM.



Die Aachener Parsystec hat eine weltweite Führungsposition in der Oberflächeninspektion von Walzstahl erreicht und versucht gegenwärtig, diese auf andere bahnförmige Materialien auszudehnen. Gute Anfangserfolge wurden im Papierbereich errungen. Auch das Thema Kunststoff- und Aluminium-Folien wird angegangen.



Neben den genannten sind weitere Firmen börsennotiert, die entweder als Anbieter von Machine Vision auftreten oder diese Technologie in ihrer eigenen Produktion nutzen. Weitere Unternehmen aus diesem Segment planen den Gang an den Neuen Markt.



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