Bevor die Stimmung hier zu gut wird - etwas zum Angstmachen. Ich sehe das

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Bevor die Stimmung hier zu gut wird - etwas zum Angstmachen. Ich sehe das Karlchen_I

Bevor die Stimmung hier zu gut wird - etwas zum Angstmachen. Ich.

 
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schon als ein sehr großes Problem an, denn es implizit die Gefahr rasanter und extremer Wechselkursschwankungen. Eine nicht kleine Herausforderung für FOMC und EZB:

Dienstag, 1. Februar 2000, 11:19 Uhr

Hedgefonds drücken Euro - FC Research

Der jüngste Fall des Euro unter die Parität zum Dollar hat den beständigen Abwärtstrend der europäischen
Gemeinschaftswährung noch verstärkt. Nach und nach werden charttechnische Unterstützungen durchbrochen, die noch aus
der reinen DM-Zeit herrühren. Zwar werden eine ganze Handvoll Gründe angeführt, die den jüngst beschleunigten Euroverfall
erklären sollen: Das starke Wachstum in Nordamerika, einhergehend mit weiter steigenden Zinsen und der Aussicht auf
steigende Unternehmensgewinne im Dollarraum sowie die politischen Unsicherheiten in den Euro-Kernländern Deutschland
und Frankreich (die CDU-Spendenaffäre weitet sich auf die ehemalige Mitterand-Regierung aus) und in Österreich (wegen
der Regierungsbeteiligung Haiders) vertreiben internationale Anleger aus der Eurozone. Doch FC Research berichtet von
Hinweisen und Gerüchten aus den Devisenmärkten, dass es Liquidationen von Short-Positionen gegen den US-Dollar seitens
mehrerer großer Hedgefonds seien, die den Euro in die Knie zwängen. Denn die Marktbewegungen seien doch ungewöhnlich
stark.
Der Euro gelte schon seit geraumer Zeit als fundamental unterbewertet – es würden Zahlen bis zu 30 Prozent Aufholpotential
genannt. Gerade für das Jahr 2000 hätte die Trendwende einsetzen sollen: Das BIP-Wachstum in Euroland solle sich endlich
beschleunigen, der Wachstumsabstand zu den USA sich verringern. Darüber hinaus sollten die Anleger die Überbewertung an

der Wallstreet zunehmend kritischer sehen und ihr Geld in den Euroraum umschichten. Viele Hedgefonds hätten deshalb die Spekulation auf einen
steigenden Euro in 2000 als todsichere Wette gesehen und vorab beträchtliche Short-Positionen in US-Dollar – also Dollarverkäufe gegen Euro auf
Termin, die später günstiger eingedeckt werden sollen – aufgebaut. Doch habe sich eben der Euro-Verfall Anfang 2000 stattdessen beschleunigt und das
psychologische Umfeld spreche kaum für baldige Erholungen. Die schlechte Stimmung verhindere vorerst, dass positive Fundamentaldaten zugunsten
des Euros ausschlagen könnten.
Nun habe offensichtlich ein nervöser Hedgefonds begonnen, seine Dollar-Leerverkäufe einzudecken, weil das Risiko zu groß zu werden scheine. Damit
sei eine Kettenreaktion unter den Kollegen ausgelöst worden. Dies könne zwar relativ schnell passieren, wenn einer der großen Marktteilnehmer –
vielleicht nur aus internen Gründen – die Nerven verliere. Trotzdem, so meint FC Research, sei es erstaunlich, wie wenig Durchhaltevermögen die
Hedgefonds zeigten, die früher dafür bekannt gewesen wären, auch länger andauernde Marktbewegungen gegen ihre Positionen „auszusitzen“. Doch
habe sich diese Coolness mit dem spektakulären Zusammenbruch des LTCM-Hedgefonds 1998, der solange ausgesessen hätte bis er Pleite gegangen
wäre, offensichtlich verflüchtigt – die Hedgefonds seien schlicht vorsichtiger geworden.
Zu vermuten sei, dass die Kunden der Fonds entsprechenden Druck ausübten: Sie wollten zwar die Kurschancen von hedgefondstypischen
Spekulationen nutzen, die Gewinne auch dann versprechen, wenn Aktien- und Rentenmärkte weltweit einbrechen. Doch solle das Risiko überschaubar
bleiben. Die Hedgefonds befänden sich dabei nicht bloß in großer Abhängigkeit vom Vertrauen ihrer Kunden, dass sie ihre Einlagen nicht vorzeitig
abziehen und so Liquiditätsprobleme heraufbeschören. Auch hänge ihre Risikobereitschaft vom Wohlwollen der Banken ab, bei denen die Fonds
umfangreiche Kredite aufnähmen, um eine möglichst große Hebelwirkung bei ihren Spekulationsgeschäften zu erreichen. Wenn die Besorgnis bei
Einlegern und Banken nun wachse, dass die Hedgefonds auf die falschen Pferde setzten, müssten diese ihre Risikopositionen entsprechend anpassen, um
nicht Mittelabflüsse der Anleger und Kreditkündigungen der Banken zu provozieren.  


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