... Wie bei Gold mag das eine kollektive Torheit sein, aber es hat Bitcoin in etwas verwandelt, das bereits jetzt für Zehntausende nützlich ist: u. a. wird es derzeit als günstiger Kanal für sonst teure Auslandsüberweisungen genutzt, oder als sicherer Hafen, um schnell aus kollabierenden Währungen zu fliehen, die, wie der venezolanische Bolivar, noch viel unechter sind als Bitcoin selbst. Wie Gold hat Bitcoin nicht deshalb einen Wert, weil es nützlich ist, sondern es ist nützlich, weil es einen Wert hat.
Der Umstand, dass Bitcoin vielleicht gar nicht platzen wird, macht es nicht weniger gefährlich. Im Gegenteil. Wenn es wahr ist, dass Bitcoin teilweise die Aufgabe übernehmen wird, die jetzt von Gold übernommen wird, dann können wir ganz einfach den Wert eines Bitcoins berechnen: Der Goldmarkt ist mit etwas 7,5 Billionen Dollar kapitalisiert.
Wenn wir annehmen, dass Bitcoin die Hälfte dieses Marktwertes übernimmt und dass es höchstens 21 Millionen Bitcoin gibt (in Wahrheit sind viel weniger verfügbar), dann wäre der Wert von einem Bitcoin mit zumindest 170.000 Dollar zu veranschlagen. Wenn das tatsächlich die Richtung wäre, in die sich Bitcoin bewegt, dann wären wir erst am Anfang einer supermassiven „Blase”, eines Phänomens von derart astronomischen Dimensionen, dass wir es eher als Big Bang bezeichnen sollten. Solch ein Knall würde einen unkontrollierbaren Transfer von Vermögen in einem Ausmaß bringen, das die Welt noch nicht gesehen hat. So etwas geht selten ohne sozialen Aufruhr vor sich. Klingt düster? Nicht wenn man ein paar Bitcoin hat!
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