Schon etwas älter aber dennoch sehr interessante Infos über Probleme und Umsatzperspektive
Cypress verkauft die MRAM-Sparte
15.02.2005 19:04
Die US-Halbleiterfirma Cypress steigt aus dem MRAM-Geschäft aus, obwohl das Unternehmen als eines der ersten serienreife MRAM-Chips auslieferte. Cypress hatte bereits vor etwa einem Jahr zwei MRAM-Chips angekündigt und Muster eines SRAM-kompatiblen 256-KBit-Chips seit Anfang des Jahres an Pilotkunden ausgeliefert. Zur Vermarktung der unter Lizenz von NVE gefertigten MRAM-Chips hatte Cypress eigens das Tochterunternehmen Silicon Magnetic Systems (SMS) gegründet. Auch an NVE hält Cypress Der Cypress-Firmenchef, Silicon-Valley-Veteran T. J. Rodgers, erläutert mit großer Offenheit und Detailtiefe die Gründe für seinen Ausstieg aus dem MRAM-Geschäft. Demnach sei das vorhandene 256-KBit-MRAM als kompatibler Ersatz für einen millionenfach verkauften SRAM-Chip gedacht gewesen, der als nichtflüchtiger Speicher von vielen Cypress-Kunden mit einer Pufferbatterie betrieben werde. Der MRAM-Ersatzchip erlaube es, auf diese Batterie zu verzichten und sei bei den Pilotkunden auch gut angekommen. Man habe ganz bewusst diese Marktnische gewählt, um den bisher von Cypress nicht wirtschaftlich mit höherer Kapazität herstellbaren MRAM-Baustein profitabel verkaufen zu können.
Als nächste Stufe der MRAM-Markteinführung hatte der bis 1982 als SRAM-Experte unter anderem für AMI und AMD tätige Rodgers Chips mit 4 bis 64 MBit Kapazität geplant, für die es einen wesentlich größeren Markt gebe. Doch während man die 256-KBit-Chips mit 3 Transistoren und zwei "Magnetic Tunnel Junctions" (3T-2MTJ) pro Speicherzelle fertige, sei die Herstellung kommerziell konkurrenzfähiger MRAMs der höheren Kapazitätsstufen nur mit einer 1T-1MTJ-Architektur möglich. Eine wirtschaftliche Fertigungstechnik für diesen wesentlich schwieriger beherrschbaren Zell-Aufbau sei aber trotz jahrelanger, intensiver Bemühungen renommierter Halbleiter-Experten bisher nicht in Sicht.
Sein Unternehmen schätze deshalb, dass MRAM über Jahre hinweg eine Nischentechnik mit höheren Preisen als vergleichbare SRAM-Chips bleiben werde. Auch ein solches Nischenprodukt könne zwar für Cypress interessant sein, doch mit den Solarzellen der Tochterfirma Sunpower, die noch in diesem Jahr auf dem Philippinen ein Werk mit einer Jahres-Fertigungskapazität von Solarzellen mit zusammen 50 Megawatt eröffne, erziele man schon jetzt Umsätze von 10 Millionen US-Dollar pro Quartal und realisiere Wachtumsraten, die weit über den höchsten Erwartungen für MRAM-Chips lägen.
An MRAM-Chips arbeiten allerdings auch Chipfirmen wie IBM, Infineon, NEC/Toshiba, Renesas, Samsung, Sony oder Motorola/Freescale und andere Forscher, auch aus Deutschland. (ciw/c't)
Quelle : www.heise.de/newsticker/meldung/56416
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