Der US-Anleiheversicherer Ambac steht kurz vor der Pleite. Derzeit werde an einem Insolvenzplan gearbeitet, teilte das Unternehmen mit. Sollte der Plan scheitern, könnte der Versicherer noch in diesem Jahr Gläubigerschutz beantragen. Die Aktie stürzt vor Börsenbeginn ab
HB NEW YORK. Der mit Milliarden in der Kreide stehende US-Anleihenversicherer Ambac steht kurz vor der Pleite. Derzeit werde mit einem Ausschuss vorrangiger Gläubiger über einen vorgefertigten Insolvenzplan gesprochen, der Ambac eine rasche Entschuldung ermöglichen würde, teilte das zu den größten Anbietern der Branche gehörende Unternehmen in New York mit.
Wenn man sich nicht in absehbarer Zeit einigen könne, werde Ambac noch vor Jahresende Antrag auf Gläubigerschutz (Chapter 11) stellen. Ambac war Ende Juni mit 1,6 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) verschuldet.
Bereits vor einem Jahr hatte Ambac erklärt, von der Insolvenz bedroht zu sein. Nun erklärte das Unternehmen, das Management habe sich schon in der vergangenen Woche entschieden, die am Montag fälligen Zinsen auf Schuldpapiere nicht zu zahlen, nachdem es ihm nicht gelungen sei, frisches Kapital aufzutreiben.
Die Ambac-Aktie brach vorbörslich um 23 Prozent ein. Große Anleihenversicherer in den USA leiden unter den Ausfall riskanter Hypothekenverbriefungen in der US-Immobilienkrise.
Aber nicht nur Ambac kämpft ums Überleben. Vergangene Woche gerieten die Aktien von Assured Guaranty und Syncora unter die Räder, nachdem Standard & Poor's die wichtige AAA-Kreditwürdigkeitsnote für Assured entzogen hatte. Syncora warnte zudem vor einem Liquiditätsproblem, das im Zusammenhang mit hypothekenbesicherten Papieren auf das Unternehmen zukommen könnte.
S&P begründete die Herunterstufung mit der sinkenden Nachfrage nach Anleihenversicherungen. Assured erklärte dagegen, dass man alle Voraussetzungen für die AAA-Bewertung erfülle und es klare Anzeichen für bessere Geschäfte gebe. Die Aktie stürzte dennoch ab. Das gleiche gilt für Syncora-Papiere, die an nur einem Tag rund 17 Prozent abstürzten. Assured war wegen der Probleme bei Konkurrenten wie Ambac und MBIA de facto der letzte Anbieter, der neue Anleihen versicherte.
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