Vor 45 Jahren kamen in unsere Kleinstadt zwei Dutzend Tuerken, um in der nahegelegenen Auspufffabrik am Fliessband Blechteile zu stanzen und formen. Sie sind immer in kleinen Gruppen aufgetreten, PHILIPS Kofferradio mit Frequenzband fuer Radio Ankara war deren oberstes Ziel.
Damals wurden sie noch Fremdarbeiter genannt, dann wurden daraus Gastarbeiter, aus den Gastarbeitern wurden Gaeste, aus den Gaesten wurden Herren.
Kurz danach kamen die ersten Frauen, dann kamen die ersten Kinder und aus den Kindern sind jetzt Erwachsene geworden, die 40 Jahre alt sind. Sehr viel von denen sind sehr reich geworden, unerklaerlich reich! Wenn man etwas nachkratzt, kommen so Geschichten durch, dass falls da ein Buergermeister oder ein Beamter nicht so spurt, wie sie es gerne haetten, dann wird der als "Nazi" angebruellt und der Wagen ist wieder auf Spur.
Da wird mit Autos gehandelt, mit Immos und weiss der T. was sonst noch. Der neueste Stand der Entwicklung ist jetzt, dass einer ein ganzes Quadrat in der naechsten mittleren Stadt gekauft hat, mitsamt dem historischen Postamt in bester Lage und allem Inventar.
Man koennte das leicht auch als tuerkisches Maerchen, oder deutschen Albtraum bezeichnen - kommt auf den Standpunkt an.