Ein unerwartetes Ergebnis? Exakt, es war unerwartet. Nicht mal Nigel Farage Chef der Ukip konnte diesen „Erfolg“ glauben! Warum wohl? Man kann ruhig annehmen, dass er es eigentlich gar nicht wollte. Seinen Kampf um den Auszug aus der EU und auch jener aller anderen ernstzunehmenden Brexit-Befürworter, hatten doch nie dieses Ergebnis erwartet. Es war ein politischer Akt, den Fehler von Cameron (Referendum) auszunützen, und ihm eines „über die Rübe zu ziehen“. (Politisch trotzdem von beiden Seiten verantwortungslos)
Die Briten sind eines der wichtigsten Westmächte. Sie wissen aber auch, dass es für sie alleine in der globalen Landschaft auch eng wird, oder einfach ausgedrückt, die Briten brauchen den Kontinent (und auch umgekehrt).
So einfach wie sich manche dachten (auch ich), dass man sich nun zusammensetzt einen Vertrag mit der EU aushandelt und es geht weiter dürfte es nun aber doch nicht werden.
Es wurde praktisch schlagartig klar, dass hier eine Lunte angezündet wurde. Sämtliche Politiker die an einer Schwächung der EU interessiert sind, haben nun erkannt, dass das praktisch Unmögliche (Ende der EU) machbar sein könnte. Und das werden wir bald merken. Es wird das Geschrei gegen die EU lauter. Große Mächte wie Amerika Russland, China werden dem gelassen zusehen können, da sie einen „Globalisten“ weniger hätten.
Die Ursachen für den Ausgang des GB Referendums sind vielfältig. Cameron hat in seiner Erziehung wohl vergessen zu lernen, dass er nicht mit dem Feuer spielen sollte. Genauso wie man vieles in der EU beschlossenes (Maastrichtverträge, Konvergenzkriterien, Bankenrettung usw.), nicht einhielt und gebrochen hat.
Nur, sollte man sich auch klar sein, Probleme müssen gelöst werden. Eine Kleinstaatenkrämerei wird die heutige Globalisierung nicht mitbestimmen können. Dazu brauch es größere Bündnisse, wie eben die EU.
Ich denke auch, dass man nun einige Jahre mit den Briten verhandeln wird (hoffentlich mit „frischen“ Politikern), bis man mehr und mehr den Schwenk wagen wird, dass ja alles viel einfacher wäre, würde man ihnen wieder den Eintritt in die EU (mittels neuerlichem Referendum) anbieten.
Alles andere käme ja einer Politik von Sanktionen gleich. Und wie man sieht, ist man damit nicht mal mit Russland glücklich.
Für die Versorger und hier speziell RWE und Eon, wird es ja nicht gleich so dramatisch. Es werden ja die endgültigen Beschlüsse zum Atomausstieg kommen, sowie die neuen Geschäftsmodelle, speziell für die neuen Unternehmensteile usw. Also durchwegs positive Meldungen.
Nur stellt sich die Frage, wie sich das unter den jetzigen Gegebenheiten auf den Kurs durchschlagen wird?
Für die nächste Zeit erwarte ich mir nicht unbedingt die großen Anstiege. Aber auch werden sich die Gemüter daran gewöhnen und nicht nur Verkaufsorder werden die Kurse bestimmen. Inwieweit momentan die Kurse gestützt werden (trotz relativ hoher Abschläge), lässt sich nicht erraten. Und zudem gab es ja in letzter Zeit doch auch beachtliche Kursgewinne (möglicherweise spekulierte man auf den positiven Ausgang des Referendums), die zum Teil realisierte werden.