Technologien diskutiert wurden, durchaus interessant, versuche ich mal wieder den Fokus auf die Aktie zu lenken. Zugegebenerweise eine schwierige Bewertung, da es sowohl negative wie positive Gesichtspunkte gibt, und eben viele Unsicherheiten durch die politische Gesamtwetterlage hinzukommen.
Die Kursentwicklung in der Zeit kurz vor HV bis zum heutigen Tag kann wohl nur als extrem irrational bezeichnet werden.
Kurz vor HV cum Dividende war die Aktie unter 13 Euro zu haben, einige Wochen später ex Dividende war die Aktie auf deutlich über 15 Euro gestiegen, und all dies ohne dass sich fundamental irgendetwas relevantes verändert hatte.
Und nun ist sie wieder in der alten Tradingrange angelangt, die es ja für schier endlose Zeiten gegen hatte, also in den Berich von 12,90-14,20 E.
ME ist das auch so erst mal berechtigt.
Die letzten Ergebnisse waren wohl eher leicht über den pessimistischen Erwartungen, aber sie machen eben gleichwohl deutlich, dass das 2014er Ergebnis noch mal schwächer im Vergleich zum Vorjahr ausfallen wird, und wohl auch die Dividende noch mal gekürzt wird, vermutlich so auf 50 Cent.
Die Ukraine-Russland-krise betrifft e-on ja gleich in mehrfacher Hinsicht. Russland war ja das Auslandsinvestment, das bisher wirklich gut gelaufen ist und einen deutlichen positiven Ergebnisbeitrag geliefert hat.
Dann sind da noch die Lieferverträge mit Russland, die ja für die Energieversorgung in Deutschland zumindestens auf Sicht bedeutungsvoll sind.
Sollte sich die Krise verschärfen und mithin auch die Sanktionsspiralen, wäre e-on sicher besonders betroffen- stärker jedenfalls als eine RWE.
Andererseits- und das muss positiv erwähnt werden- hält sich e-on operativ erstaunlich gut, jedenfalls wenn mans halbwegs objektiv sieht.
Ich denke auch, dass die politische Führung in Deutschland zunehmend kapiert, dass es nicht sinnvoll ist, unsere beiden Energieschwergewichte kapputt zu machen.
Dass die Energiewende eben langsamer und koordiniert angegangen werden muss. Und dass die Energiewende a la Deutschland in der EU nicht ebenso eifrige Nachahmer gefunden hat, werden Merkel und Gabriel inzwischen wohl verinnerlicht haben.
Und das sollte mittelfristig dann doch positive Impulse für den Kurs auslösen.
e-on ist mE so eine Investmentgeschichte wie aktuell auch die Deutsche Bank. Man sollte nicht nur auf die aktuellen EPS anschauen- da sehen beide Werte nicht gerade ansprechend an- und man sollte zwar die Risiken sehen- davon gibts bei beiden Werten auch genügend von- sondern eben auch die mittelfristigen Chancen.
Vor dem Hintergrund sind mE beide Werte durchaus interessant, gute Haltepositionen, würde ich sagen.
Inzwischen gibts ja bei e-on ähnlich viel positive wie negative Analystenstimmen. Das ist meistens ein ganz gutes Signal dafür, dass die Aktie tatsächlich recht fair bewertet ist.