Es ist mMn durchaus denkbar, dass sich der IT-Massenmarkt in Richtung Portables/Handys/Tablett-PCs verschiebt. An diesem Trend hat z. B. auch Google mit Android in letzter Zeit gut verdient.
Wer kann z. B. ausschließen, dass in 10 J. jeder Mitarbeiter einer Firma mit einem Smartphone arbeitet, das auf dem Schreibtisch liegt und über Funk lokal mit einem simplen Smart-Monitor (eingebaute 3-Dollar-CPU), Tastatur und Maus kommuniziert? Das Firmen-Netzwerk würde dann über UMTS (oder schnellere Nachfolgetechnik) zusammengestrickt. Vorteil: Funktioniert auch zu Hause und unterwegs. Hinzu kommen die Segnungen von Cloud-Computing, die lokale Datenspeicherung im "Unter-dem-Schreibtisch"-PC überflüssig machen.
Dann würde der "PC alter Schule" und die herkömmlichen Netzwerke überflüssig.
Keine Branche wandelt sich schneller als IT. Das Internet kann viele bisherige Bürovorgänge künftig "virtualisieren".
Was geschehen kann, wenn man die Zeichen der Zeit verkennt/pennt, zeigt Nokia. Die waren auch mal Marktführer, haben aber den Anschluss bei Smartphones verpasst, Apple hat diesen Markt übernommen.
Intel ist in den 1990ern sehr erfolgreich gewachsen. Seit 2002 geht der Umsatz eher seitwärts. Die jüngsten Umsatzsteigerungen kommen zu einem großen Teil durch die vorsätzliche Dollar-Entwertung der Amis zustande. Diese bewirkt, dass Umsätze in Europa - in Dollar bilanziert - überproportional wachsen. Wer die Intel-Aktie in Euro hält (Frankfurter Notierung) hat davon allerdings wenig. Die Dollarentwertung bläst die Gewinne auf, die Euro-Stärke lässt die Aktie dennoch (in Euro) sinken.
Warren Buffett hat sich um 2000 viel Kritik zugezogen, weil er den damals boomenden Tech-Sektor mied. Zu seiner Strategie zählte und zählt, nur Firmen zu kaufen, deren Geschäftsmodell auch in 10 Jahren noch Umsatz und Wachstum verspricht. Dazu zählen "einfache" Firmen wie Coca Cola oder Gilette. Cola wird vermutlich auch in 10 J. noch gesoffen, und rasieren werden sich die Männer auch dann noch.
Doch mit welcher Art IT-Technik sie dann umgehen, steht in der schnelllebigen Branche in den Sternen. Ob sie ihre Geschäftsaktivitäten dann vorwiegend mit Handys und/oder Tablett-PCs erledigen, in denen Prozessoren von sonstwem werkeln, lässt sich heute nicht absehen.
Wer einst Weltmarktführer war wie Kodak, kann bei einem Paradigmenwechsel (digitale Fotografie) die A....karte ziehen. Kodak hatte die Gefahr erkannt und rechtzeitig auf Digitaltechnik umgestellt. Am Ende ist das Film-/Fotogeschäftsmodell dennoch zusammengebrochen. Filme kauft keiner mehr, und die CCD-Chips in den Kameras kommen auch Fernost.
Nokia hat die Weltmarktführerschaft bei Handys verloren, weil bei Smartphones andere die Marschrichtung diktierten.
Wird Intel die Weltmarktführerschaft bei Prozessoren verlieren, weil andere Geräte mit anderen Prozessoren den Markt dominieren werden? Niemand weiß es. Dass es bei Intel in der Vergangenheit so gut geklappt hat, beweist nicht, dass es auch in Zukunft so laufen wird.
Kodak-Aktie seit 2000 - von 60 Dollar auf 2 Dollar. Anschluss verpasst. Wende nicht in Sicht...