Ich habe mir nochmal die genaue Pressemitteilung zu den Geschäftszahlen durchgelesen. Da steht, dass - wie wir schon wissen - die Markenrechte verkauft werden, aber die Nutzungsrechte bei Gigaset verbleiben.
Allerdings steht da, dass nur die Nutzungsrechte für Schnurlostelefone, Gigaset pro (Geschäftstelefonielösungen) und Gigaset elements (Smart Home, Cloud-Produkte) bei der Gigaset AG verbleiben. Das heißt im Umkehrschluss, dass neben den Markenrechten auch die Nutzungsrechte für die Marke Gigaset für die neuen Smartphones offensichtlich an die Chinesen gehen.
Jetzt fasse ich mal zusammen:
Goldin Brand Ltd. ist Großaktionär bei der Gigaset AG und hält mindestens 75 % an der Gigaset AG (die Quelle war nicht ganz neu, deshalb mindestens 75%)
Gigaset AG ist nur mit 15% an der Smartphone-Tochter Gigaset Mobile PTE Ltd. beteiligt
Goldin Fund Pte. Ltd gehören 85% der Tochter Gigaset Mobile.
Lt. Pressemitteilung von 2013 soll die Goldin Brand Ltd. im Rahmen einer Investorenvereinbarung gegenüber der Gigaset AG dazu verpflichtet, nach einer Kapitalerhöhung ein Angebot zum Erwerb sämtlicher Aktien der Gesellschaft (Übernahmeangebot) zu unterbreiten und zwar zum Preis von 1 EUR je Aktie.--> ist etwas Bedenkenswert.
Wie kann die Gigaset AG und folglich wir nun mit den Smartphones Geld verdienen:
Gigaset AG kann aufgrund der Beteiligungsverhältnisse folglich nur mit 15% an den Gewinnen aus dem Smartphone-Verkauf beteiligt werden. Wer die Kosten für die Entwicklung detc. trägt ist nicht bekannt.
Wären die Markenrechte nicht an die Mutter übertragen worden, so hätte die Gigaset AG auch noch Lizenzgebühren für die Nutzung der Marke bei den Smartphones aus der Tochter holen können. Durch die Übertragung kann das jetzt nur Goldin machen.
Die Gigaset Communications GmbH (müsste eine 100% Tochter der Gigaset AG sein) übernimmt für die Smartphone-Tochter Gigaset Mobile den Vertrieb. Sie wird daher durch eine Leistungsverrechnung Geld für diese Tätigkeit bekommen. Wie viel wissen wir nicht.
Die Gigaset AG bzw. wir können also im Wesentlichen nur mit 15% an den Gewinnen beteiligt werden. Vielleicht werden die Entwicklungskosten jedoch auf die Gigaset AG umgewälzt, wer weiß. Zudem könnten die 15% jederzeit auch an die Chinesen übertragen werden, dann würde für Gigaset gar nichts bleiben.
Diese ganze seltsame Struktur birgt schon ein Risiko. Das stört mich sehr an unserem Investment. Schließlich könnte Goldin Brand die Gigaset AG vor die Wand fahren lassen und zugleich die Markenrechte und die lukrative Smartphone-Tochter behalten. Das einzige was dagegen spricht ist, dass Goldin für die Markenrechte 29 Millionen Euro zahlen will - leider aber noch nicht hat. Allerdings könnten Sie die 29 Mio EUR durch andere Transaktionen innerhalb eines solchen Firmenkonglamerates wieder heraus holen vor einem möglichen vor die Wand fahren.
Möchte uns das Investment hier nicht vermiesen, aber mal ein paar "negative" Fakten benennen. Denn an den Erfolg des Smartphones glaube ich, sofern mal Marketing betrieben wird, sonst wird das auch nichts. Allerdings halte ich es für ungewiss, ob die Gigaset AG und wir auch etwas davon haben werden, da die Chinesen den Laden auch fallen lassen können. Denn die lukrativen Geschäftsfelder und Markenrechte gehrören im Wesentlichen der Goldin Brand.