Diese Spekulation ist ja schon ewig im Markt, da ja dann auch die Chinesen ihre Strafzölle gegen amerikanisches Polysilizium wieder aufheben würde und somit könnte Hemlock wieder in den mit Abstand größten Polysiliziummarkt liefern und ihre Produktionskapazitäten wieder voll anfahren. Wäre für Hemlock deutlich lukrativer als von Solarworld 100 bis 150 Mio. $ zu bekommen.
Sollte Solarworld wirklich diesen Deal eingehen mit Hemlock, dann wäre das aber für Solarworld eigentlich ein doppeltes Desaster. Zwar müsste dann Solarworld wohl keine zig Mios an Hemlock bezahlen, aber in den USA würden Ruck Zuck die Modulpreise um 15 bis 20% fallen auf um die 0,50 $/W (da würde z.B. Jinko oder Trina immer noch eine Bruttomarge von sehr guten 25 bis 30% erzielen). Dazu käme dann noch, dass z.B. Jinko mit ihrer Malaysia-Produktion (ca. 1 GW an Fertigungskapazitäten), die ja nur wegen den US-Strafzöllen gebaut wurde, dann für den EU-Markt produzieren würde und dann müsste sich Jinko an keine EU-Mindestpreise halten (= 0,56 €/W -- aktuell 0,62 $/W). Da ja nicht nur Jinko von den Chinesen mittlerweile recht große Produktionen außerhalb Chinas hat würden sich z.B. JA Solar oder auch Talesun nicht mehr an die EU-Mindestpreisen halten (Canadian Solar und Trina sind ja ausgeschieden bei der Mindestpreisregelung) und das würde natürlich verdammt auch viel Druck auf die Modulpreise in der EU ausüben.
Ob Solarworld in ihren Hauptmärkten USA und EU einen Modulpreisrückgang von über 15% überhaupt überleben könnte dahinter stelle ich mal ein ganz dickes Fragezeichen.
Für Solar selbst wäre die Aufhebung der US-Strafzölle natürlich top, denn das würde die Nachfrage in den USA und der EU sicherlich antreiben, denn dann würden die Modulpreise in beiden Märkten wieder auf das richtige Preisniveau runter kommen und das dürfte zur Zeit dann so zwischen 0,50 bis 0,52 $/W liegen. Jedenfalls würden bei diesem Preisniveau die Chinesen, aber auch eine First Solar, noch gute Gewinne generieren. Bei Solarworld glaube ich das aber nicht, denn Solarworld kommt ja nicht mal durch die deutlich künstlich höheren Modulpreise in den USA und der EU auf einigermaßen gute Gewinnmargen.