Die Commerzbank will im Aufsichtsrat eine Fixvergütung von 80.000 pro Jahr einführen, der Aufsichtsratschef soll das Dreifache erhalten. Der Bund will die Erhöhung aber nicht aktiv mittragen.

Der Bund will bei der Erhöhung der Aufsichtsratsvergütung nicht aktiv mitziehen.
Quelle: dpa
Die Bundesregierung will die Erhöhung der Aufsichtsratsvergütungen bei der Commerzbank nicht aktiv mittragen. Der Bund habe sich bei der Abstimmung dieses Tagesordnungspunktes der Stimme enthalten, erfuhr das Handelsblatt aus dem Finanzministerium (Donnerstagsausgabe). Dieser Enthaltung sei eine längere Diskussion vorausgegangen.
Die Commerzbank hatte den Aktionären vorgeschlagen, eine Fixvergütung von 80.000 Euro pro Jahr einzuführen, der Aufsichtsratschef soll das Dreifache erhalten. Bislang erhielten Aufsichtsräte nur 40.000 Euro pro Jahr fix, der Rest hing von der Höhe der Dividende ab.
Im Ministerium hieß es: Man habe bei der Bewertung einerseits die Umstellung auf eine Fixvergütung berücksichtigen müssen, andererseits aber auch den Umfang der Erhöhung – und das „vor dem Hintergrund der wirtschaftlichen Entwicklung“ der Bank. „Den Umfang der geplanten Vergütungsanpassung sehen wir dabei kritisch, halten aber die Umstellung auf ein Fixvergütungssystem für sinnvoll“, hieß es im Finanzministerium. Nach Abwägung beider Komponenten habe man sich auf der Hauptversammlung der Stimme enthalten. Da die übrigen Aktionäre größtenteils zustimmten, kam der Vorschlag dennoch durch.
Im vergangenen Jahr war der Bund noch harscher gegen einen Tagesordnungspunkt vorgegangen: Er hatte die Anhebung der erlaubten Bonusgrenze für hochrangige Bankmanager mit seinem Stimmenanteil erfolgreich blockiert.